Der Schweizer Zoll hat im ersten Quartal dieses Jahres 2874 Postsendungen aus dem Ausland mit 50’000 Cannabissamen sichergestellt. Damit hätten rund 2 Tonnen getrocknetes Marihuana mit sehr hohem THC-Gehalt produziert werden können.
Der Marktwert dieser Menge Marihuana beträgt zwischen 14 und 24 Millionen Franken. Die sichergestellten Cannabissamen wurden vorwiegend in Online-Shops im Internet bestellt und in die Schweiz geliefert, wie es am Freitag an einer Medienkonferenz der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) im Briefzentrum Zürich-Mülligen hiess.
Mit den Samen liessen sich Pflanzen erzeugen, die einen THC-Gehalt haben, der bis zu 25 Mal über dem gesetzlich zulässigen Grenzwert von 1 Prozent liegt. Dieser THC-Gehalt verleihe den Betäubungsmitteln eine entsprechende Gefährlichkeit, hiess es an der Medienkonferenz.
Der Schweizer Zoll setzt zur Kontrolle des internationalen Brief- und Postverkehrs in den Postzentren Betäubungsmittelspürhunde und technische Hilfsmittel ein.
Die Mitarbeitenden des zivilen Zolls und des Grenzwachtkorps führen die Kontrollen analog ihrer Arbeit im Strassen-, Bahn- oder Luftverkehr durch. Der Zoll bezeichnete die Zunahme der Einfuhren von Cannabissamen in den ersten Monaten des Jahres 2015 als erheblich.
Hinweise führten zur Aushebung von Hanfplantagen
Sämtliche sichergestellten Cannabissamen wurden von der Zollverwaltung für weitere Ermittlungen an die kantonalen Behörden des jeweiligen Empfängerkantons weitergeleitet. Aufgrund dieser Sendungen sind gemäss dem Zoll bereits in mehreren Kantonen professionell betriebene Hanf-Indoorplantagen ausgehoben worden.
Die starke Zunahme der Sicherstellungen ist gemäss EZV vor allem auf eine umfassende Risikoanalyse und entsprechende Zollschwerpunkte zurückzuführen. Der Trend werde weiter aufmerksam beobachtet.