Im von einem blutigen Machtkampf erschütterten Südsudan sind etwa 50’000 Kinder akut vom Hungertod bedroht. Das sagte der UNO-Verantwortliche für den Südsudan, Toby Lanzer. Er beziffert die fehlenden Finanzmittel auf gut eine Milliarde Dollar.
Bei den Kämpfen in dem nordostafrikanischen Land seien tausende Menschen getötet und mehr als 1,5 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen worden, erklärte Lanzer am Samstag. «Die Konsequenzen könnten schrecklich sein – 50’000 Kinder drohen bis zum Jahresende an Hunger zu sterben, wenn sie keine Hilfe bekommen.»
Lanzer rief die Weltgemeinschaft zur Hilfe auf. Es sei gut eine Milliarde Dollar notwendig, um den insgesamt 3,8 Millionen Menschen im Südsudan zu helfen, «die von Hunger, Gewalt und Krankheit betroffen sind».
Der Südsudan ist der jüngste Staat der Erde, erst im Jahr 2011 erlangte er seine Unabhängigkeit vom Sudan. Mitte Dezember eskalierte ein seit Jahren schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Rivalen Riek Machar. Blutige Kämpfe waren die Folge.
Die politische Rivalität der beiden Politiker wird dadurch verschärft, dass Kiir der Volksgruppe der Dinka, Machar aber der Volksgruppe der Nuer angehört.
Vor knapp einer Woche hatten sich die Konfliktparteien bei Gesprächen in Äthiopien auf die Bildung einer Übergangsregierung binnen 60 Tagen geeinigt. Allerdings sehen Beobachter die Einigung skeptisch. Zuvor vereinbarte Waffenstillstände wurden innerhalb kürzester Zeit gebrochen.