58 Tote bei Angriff auf UNO-Stützpunkt im Südsudan

Bei dem Angriff auf einen UNO-Stützpunkt im Südsudan sind nach neuen Angaben mindestens 58 Menschen getötet worden. Innerhalb des Stützpunkts seien die Leichen von 48 Zivilisten gefunden worden, sagte der UNO-Hilfskoordinator für den Südsudan, Toby Lanzer, der Nachrichtenagentur AFP.

Zivilisten fliehen in einen UNO-Stützpunkt in Bor (Archiv) (Bild: sda)

Bei dem Angriff auf einen UNO-Stützpunkt im Südsudan sind nach neuen Angaben mindestens 58 Menschen getötet worden. Innerhalb des Stützpunkts seien die Leichen von 48 Zivilisten gefunden worden, sagte der UNO-Hilfskoordinator für den Südsudan, Toby Lanzer, der Nachrichtenagentur AFP.

Es handle sich um Frauen, Männer und Kinder. Ausserhalb des Stützpunktes hätten zudem die Leichen von zehn Angreifern gelegen. Die Zahl der Toten könne aber weiter steigen, da mehr als hundert Menschen zum Teil schwer verwundet seien, sagte Lanzer.

Rund 350 Bewaffnete hatten zuvor die UNO-Basis in der Stadt Bor im Osten des Landes angegriffen. Der Stützpunkt beherbergt fast 5000 Zivilisten, die vor der Gewalt im Land geflohen sind. Die Soldaten der UNO-Mission im Südsudan (UNMISS) lieferten sich ein Feuergefecht mit den Angreifern, bevor sich diese zurückzogen.

Zukunft des Landes in Gefahr

Die US-Botschafterin bei der UNO Samantha Power rief die Länder, die eine Verstärkung der UNMISS-Truppen zugesagt hatten, zur raschen Entsendung zusätzlicher Soldaten auf. Alle Beteiligten in dem Konflikt müssten ihre Waffen niederlegen und Verhandlungen aufnehmen.

Die Führer des Südsudan forderte sie auf, «die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Mitbürger über ihre kurzsichtigen politischen und wirtschaftlichen Interessen zu stellen». Ansonsten sei die Zukunft des Landes in Gefahr.

Im Dezember waren bei einem Angriff auf einen UNO-Stützpunkt in Akopo im umkämpften Staat Jonglei bereits elf Zivilisten und zwei indische UNO-Soldaten getötet worden.

Jüngster Staat der Welt

Im erst Mitte 2011 gegründeten Südsudan war im vergangenen Dezember ein länger schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Beide Politiker gehören rivalisierenden Ethnien an.

Die Kämpfe waren von Gräueltaten auf beiden Seiten geprägt, Schätzungen zufolge wurden landesweit mehr als 10’000 Menschen getötet, rund 900’000 Zivilisten sind auf der Flucht.

Nach den Worten von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon droht durch die Kämpfe im Südsudan einer Million Menschen eine Hungersnot. Hunderttausende durch den Konflikt vertriebene Menschen seien extrem unterernährt, vor allem Frauen und Kinder.

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