Kate Maras Perücke in «Fantastic Four» war der Auslöser: Wir erinnern uns an die sieben schrecklichsten Filmfrisuren und -perücken.
Es gibt diesen einen Moment in «Fantastic Four», da trägt Sue Storm aka Kate Mara plötzlich eine Perücke. Völlig grundlos – ausser man weiss, dass die Perücken-Szenen nachgedreht werden mussten. Es ist keine schöne Perücke, darum fällt sie auf. Sue Storms sonst akkurat gerader Scheitel mit dem dunklen Ansatz ist plötzlich verschwunden (weil ein Scheitel bei einer Perücke nicht zu knüpfen ist), und die Haare sind von der Wurzel weg platinblond.
Das ist der Moment, nach dem man nichts anderes mehr tut, als sich auf Kate Maras Haare zu achten. Der Film gerät dabei komplett in den Hintergrund.
Frisuren machen bekanntlich auch im realen Leben viel aus. Längst klagen nicht mehr nur Frauen über «Bad Hair Days». Und im Film – na, da muss es schon gute Gründe geben, wenn die Schauspieler sich schreckliche Frisuren auf die Köpfe frisieren lassen. Einer, der das mit Absicht zu kultivieren scheint, ist Javier Bardem, nach Nummer 1 Kate Mara unsere Nummer 2 (und 3) der schrecklichsten Frisuren, die uns vom Filminhalt ablenkten:
Apart ist anders: Javier Bardem in «No Country for Old Men». (Bild: ©Universal Pictures)
Uh, der Spanier mit dem Charakterkopf hat schon so manche Frau ins Schwärmen gebracht! Eine davon, Penelope Cruz, hat ihn sogar geheiratet. Ob das auch passiert wäre, wenn er beim ersten Date den Pagenschnitt aus «No Country for Old Men» getragen hätte?
Ganz ehrlich: Der Pagenschnitt ist für singende Mittelalter-Barden reserviert. Und für den hier:
Aschenbrödel nahm ihren Prinz trotz Topffrisur.
Aber zurück zum Spanier. Und damit zu Geht-gar-nicht-Frisur Nummer 3.
Es gibt wenig stylischere Filme als die James-Bond-Reihe – Eleganz ist da Programm. «Skyfall» ist diesbezüglich keine Ausnahme. Und macht trotzdem eine: Javier Bardem versucht darin als Bösewicht James Bond rumzukriegen. Der Maskenbildner hat ihm diese Mission verunmöglicht: Auf diese blondierte Tolle fällt keiner rein – höchstens vor Lachen um.
Blond ist nix für Männer vom Mittelmeer, passt nicht zum Teint. (Bild: ©Walt Disney Pictures)
Nummer 4 widmen wir einem weiteren Sexsymbol: Brad Pitt. Der hat in guten und in schlechten Filmen mitgespielt. Zur letzteren Kategorie gehört «Troja» – was nicht nur an Pitts Frisur lag. Der Hollywood-Star mimte darin einen blondgelockten Achilles, Zöpfchen inklusive. Das sah so aus:
Engel oder Kämpfer? Brad Pitt als Achilles.
So falsch war das ja gar nicht, den blonden Brad als Achilles zu casten. Schliesslich wird der griechische Held in Homers «Ilias» tatsächlich als blondgelockt beschrieben. Schöner wird das Engelsgelöck leider trotzdem nicht, und von diesem Achilles würden wir erwarten, dass er den Schwanz schon einzieht, lange bevor Paris mit seinem Bogen zur Stelle ist.
Apropos schlechte Filme über antike Helden: Wer erinnert sich an «Alexander»? Gespielt wurde der grosse König von Colin Farrell, unserer Nummer 5. Und der von Natur aus dunkelhaarige Schauspieler machte für diese Rolle ebenfalls Bekanntschaft mit mehreren Tuben Wasserstoffperoxid. Das an sich wäre ja noch gegangen, doch wo zur Hölle hat Alexander der Grosse im vierten Jahrhundert vor Christus Fön und Schaumfestiger für seine Meerschweinchen-Tolle hergekriegt?
Du meine Güte! Alexander das Weichei? (Bild: ©Pathé)
Aber eigentlich wollten wir ja auch über Perücken sprechen. Colin Farrell durfte so eine auch mal testen, in «Horrible Bosses». Doch während Perücken den meisten Schauspielern zu mehr Haar verhelfen, dünnte man den Schopf des Iren deutlich aus.
Die Frisur passte hier immerhin zur Figur, vom Film lenkte sie dennoch ab: Colin Farell in «Horrible Bosses».
Eine sprudelnde Quelle für misslungene Perücken sind Comicverfilmungen. Egal ob Jessica Alba als Sue Storm im 2005er «Fantastic Four», Evangeline Lilly in «Ant-Man» oder Scarlett Johansson als Black Widow in diversen Avengers-Filmen) – es scheint, als versuchten die Maskenbildner möglichst nahe an die Comicvorlagen zu gelangen, was in helmartigen Frisuren resultiert, die nun mal in der Realität keiner Frau schmeicheln.
Am schlimmsten hat es Halle Berry erwischt: unsere Nummer 6. Bei ihrem ersten Auftritt als Storm in den X-Men-Filmen stülpte man ihr eine weissblonde Perücke über, unter der die Schauspielerin fast verschwand.
Langes Haar flattert wenigstens schön, wenns stürmt. (Bild: © Marvel / 20th Century Fox)
Immerhin hat man den Fehler bemerkt: In den folgenden Filmen kürzte man Storms Haar markant – eine deutliche Verbesserung.
Blond und Mann, wir hatten das schon, kommt selten gut, wenn es nicht von Natur aus so gewachsen ist. Nun, bei unserer Nummer 7, da ist es schwierig zu wissen, welches die Naturhaarfarbe war. Denn Bruce Willis kennen wir fast nur kahlgeschoren. Frühere Filme aber beweisen: Die Haare müssten dunkel sein.
Ob uns dieses Bild aus «Surrogates» deshalb irritiert? Nein, es liegt sicher nur an den Fransen…
Kahlgeschoren kommt eindeutig besser.