7 Ramones-Songs, die ihre Urheber überleben

Nach dem Tod von Trommler Tommy bleiben von den Ramones nur noch die Songs – zum Beispiel diese sieben hier. Mit Originaldrummer Tommy verstarb am 11. Juli das letzte Gründungsmitglied der Ramones. Ein Gespräch mit dem Schlagzeuger finden Sie im Beitrag von Kollege Marc Krebs. In dieser Rubrik erinnern wir in Bild und Ton an […]

Die allesamt verstorbenen Mitglieder der Originalformation: Dee Dee (b), Joey (voc), Tommy (dr) und Johnny (git) Ramone (von links nach rechts).

Nach dem Tod von Trommler Tommy bleiben von den Ramones nur noch die Songs – zum Beispiel diese sieben hier.

Mit Originaldrummer Tommy verstarb am 11. Juli das letzte Gründungsmitglied der Ramones. Ein Gespräch mit dem Schlagzeuger finden Sie im Beitrag von Kollege Marc Krebs. In dieser Rubrik erinnern wir in Bild und Ton an das New Yorker Quartett, das den Punkrock prägte wie keine andere Band.

1. «Blitzkrieg Bop»

Das erste Stück vom ersten Album, hier in einer Live-Version aus dem deutschen Fernsehen von 1978. Bassist und Songwriter Dee Dee Ramone war als Sohn eines US-Soldaten auf einer amerikanischen Armeebasis in Deutschland aufgewachsen, daher sein Hang zu militärischen Songtiteln. Erschienen ist das Debütalbum 1976, Ende April 2014 überschritt es in den USA die Verkaufsmarke von 500’000 Einheiten und wurde damit 38 Jahre nach Erscheinen zur ersten Gold-Platte der Band.

 2. «Pinhead»

«Hey Ho Let’s Go» lautete der Schlachtruf des Stücks «Blitzkrieg Bop». Auf dem zweiten Album «Leave Home» führte der Song «Pinhead» einen zweiten ein: «Gabba Gabba Hey». Wie beim Auftritt in London am Silvester 1977 (mit dem nun verstorbenen Tommy Ramone an den Drums) hielt Sänger Joey bei jedem Konzert ein Schild mit dem Slogan hoch – damit auch die Pinheads (dt. Holzköpfe) im Publikum wussten, was sie schreien mussten.

3. «I Wanna Be Sedated»

Die Ramones schrieben zwar eher Songs als Alben, eine erfolgreiche Singles-Band waren sie deshalb aber nicht. Weil ihre Plattenfirmen wenig kommerzielles Potenzial sahen, gab es kaum Geld für Promo-Aktivitäten und darum auch selten ein Video. «I Wanna Be Sedated» ist eine Ausnahme und zeigt die Band, wie sie war: Ungerührt und irgendwie sediert wirkend, während rundherum das Chaos tobt.

 4. «Pet Sematary»

Ende der Achtzigerjahre hatten die Ramones dann doch einen kleinen Hit. «Pet Sematary» diente als Titelsong für die Stephan-King-Verfilmung «Friedhof der Kuscheltiere». Das Video balancierte zwischen grotesk-gruftiger Friedhofoptik und musikalischer Ohrwurmqualität. Joey Ramone zeigt hier eine seiner stärksten Vokalperformances und beweist, dass seine Leistungen als Sänger zu Unrecht meist übersehen wurden.

5. «The KKK Took My Baby Away»

Die Ramones teilten sich den (Künstler-) Nachnamen und verstärkten mit ihrem uniformartigen Outfit das Image einer Familienband. Doch wie das so ist unter Brüdern: Es kann ganz schön krachen und manchmal ist die Beziehung nicht mehr zu kitten. So wie jene von Joey und Johnny: Zwischen dem liberalen Juden am Mikrofon und dem stramm republikanischen Gitarristen war das Verhältnis von Anfang an schwierig. Richtig schlimm wurde es, nachdem Johnny Joey die Freundin ausspannte (und später ehelichte). Die Legende besagt, dass Joey in «The KKK Took My Baby Away» eben davon berichtet.

6. «I Don’t Wanna Grow Up»

Gegen Ende ihrer Karriere fiel der 1996 aufgelösten Band nicht mehr viel ein. Also nahm sie 1994 das Coveralbum «Acid Eaters» auf, und das Abschiedsalbum «¡Adiós Amigos!» eröffnete 1995 mit diesem Tom-Waits-Stück, das nach der Überarbeitung klang wie ein Ramones-Song. Das brachte die Band noch einmal ins Fernsehen – und zwar in die Letterman-Show.

7. «I Wanna Be Your Boyfriend»

Neben schnellen Punksongs hatten die Ramones auch ein Herz für Liebeslieder. Schon auf dem Debütalbum fand sich diese wunderbare Schnulze, komponiert vom nun verstorbenen Drummer Tommy. Er war stolz auf sein Werk und spielte es Jahrezehnte nach seinem Ausstieg aus der Band für eine TV-Sendung solo.

ZUGABE: Motörhead: «R.A.M.O.N.E.S.»

Unter Punks und Rockern waren die Ramones stets hoch angesehen. Motörhead wollten im Gegensatz zu anderen Bands aber nicht bloss ein Stück covern. Also schrieb Lemmy einen Song über die Ramones im Stil der Ramones. Und weil, angefangen mit Joey 2001, ein Ramone nach dem andere verstarb, tauchte das Stück immer wieder auf der Motörhead-Setlist auf – etwa bei einem Auftritt im Wallis 2002. Für eine skurrile Fussnote der Popgeschichte sorgten die Ramones, als sie das Stück, das Lemmy über sie geschrieben hatte, am Ende der Karriere auch noch selber spielten.

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