7 unvergessliche «Titanic»-Titel

Am Montag, 23. April, gastiert die «Titanic Task Force», ein Sonderkommando der deutschen Satirezeitschrift, erstmals in der Schweiz. Zur Einstimmung auf ihre Lesung im Basler Hirscheneck präsentieren wir sieben unvergessliche «Titanic»-Titel. Nennen Sie uns Ihren Favoriten! Nichts gegen den «Nebelspalter», bekannt vom Arzt (nicht Apotheker), aber die gefragteste Satirezeitschrift im deutschsprachigen Raum ist die «Titanic». […]

Am Montag, 23. April, gastiert die «Titanic Task Force», ein Sonderkommando der deutschen Satirezeitschrift, erstmals in der Schweiz. Zur Einstimmung auf ihre Lesung im Basler Hirscheneck präsentieren wir sieben unvergessliche «Titanic»-Titel. Nennen Sie uns Ihren Favoriten!

Nichts gegen den «Nebelspalter», bekannt vom Arzt (nicht Apotheker), aber die gefragteste Satirezeitschrift im deutschsprachigen Raum ist die «Titanic». «MAD» für Ausgewachsene, quasi. Am Montag, 22. April (20 Uhr), wird eine «Titanic Task Force» zur Lesung im Basler Hirscheneck erwartet. Die schnelle Eingreiftruppe besteht aus Leo Fischer, Mark-Stefan Tietze und Michael Ziegelwagner. «Mit komischen Texten und seltsamen Bildern bringen sie die Krisenherde dieser Welt zum Überkochen», verspricht der Pressetext.

Zur Einstimmung auf ihr erstes Gastspiel in der Schweiz – und auf ein Interview, das wir bei dieser Gelegenheit mit Chefredakteur Leo Fischer führen werden – präsentieren wir 7 unvergessliche «Titanic»-Titelseiten. Titelseiten, die am Kiosk besonders stark auffielen und mitunter für heftige Kontroversen sorgten. Welches Cover ist unvergesslich? Welches finden Sie besonders herausragend? Teilen Sie es uns mit. Gerne tragen wir ein, zwei Fragen und Meinungen aus der Community an Leo Fischer heran.

1. Zonen-Gaby

(Bild: Screenshot)

Deutschland, 1989. Ankunft der Wende, Fall der Mauer. Auch die «Titanic»-Redaktion freute sich für die Menschen aus dem Osten, die endlich die Vorzüge westlicher Waren geniessen konnten. Zonen-Gabys Verwechslungskomödie: Ein Klassiker, von der Redaktion oft und gerne kopiert und variiert.



2. WM in Japan/Südkorea

(Bild: Screenshot)

«Titanic» und Fussball, dazu gibt es eine buchdicke Anekdote: Ehe die Fifa im Jahr 2000 über die Vergabe der WM 2006 entschied, verschickte der damalige «Titanic»-Chefredakteur Bestechungs-Faxe. Er offerierte Fifa-Funktionären  Präsentkörbe mit Schwarzwälder Schinken und einer Kuckucksuhr, auf dass sie ihre Stimmen Deutschland gäben. Was, so die wahre Legende, die Entscheidung mitbeeinflusste. Zunächst aber spielte die WM in Japan und Südkorea: Was die «Titanic» 2002 zu einem augenscheinlich rassistisch gefärbten Titelblatt inspirierte.

3. Hitler

(Bild: Screenshot)

Wir haben es zwar nicht empirisch erhoben, doch sind wir uns ziemlich sicher: Adolf Hitler war fast so oft auf der Titelseite der «Titanic» wie auf dem Cover des «Spiegel». Das grösste Nachrichtenmagazin und das grösste Satiremagazin im deutschsprachigen Raum kurbeln mit Führergeschichten offensichtlich gerne ihre Kioskverkäufe an. Was nicht heisst, dass die «Titanic» nicht auch diesem Motiv gelegentlich eine neue Note abgewinnen konnte. Unser Beispiel hier: Vorgetäuschte Naivität, als Reaktion auf Holocaust-Leugnungen.


4. Geheimnisvolles Nordkorea

(Bild: Screenshot)

Wie der Sohn, so der Vater. Die Furcht, Nordkorea könnte die Welt mit einem atomaren Schlag aus den Fugen bringen, umtreibt uns seit Jahren. Was geht im Kopf des Diktators Kim Jong-il vor? Das fragte sich 2006 auch die «Titanic».




5. Der Klimawandel

(Bild: Screenshot)

Mitte der Nuller-Jahre häuften sich die Meldungen, wonach das ewige Eis durch die Erderwärmung zunehmend schmelze und uns eine globale Katastrophe bevorstehe. Die «Titanic» polarisierte herrlich, als sie diese Befürchtungen im Dezember 2006 noch ein Stückchen zuspitzte.




6. Breivik und Jugendkrawalle

(Bild: Screenshot)

Da bleibt einem das Lachen im Hals stecken: Im Sommer 2011 wurde London von Jugendunruhen heimgesucht. Im Juli des selben Jahres beging der norwegische Rechtsextremist Anders Breivik seinen Massenmord an linken Jungpolitikern. Die Redaktion in Frankfurt kombinierte beides zu einem bitterbösen, makabren Titel.



7. Pinkelnder Papst

Der letzte grössere Skandal: Als Reaktion auf «Vatileaks» präsentierte die «Titanic» im Juli 2012 dieses Titelbild:

(Bild: Screenshot)

Im Vatikan reagierte man, nun ja, angepisst, protestierte und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Die Redaktion setzte einen Monat später erneut Papst Benedikt auf den Titel. Der Textanriss schien beschwichtigend («Kein Grund zu klagen»), das Bild allerdings machte klar: Die Redaktion scheut die Konfrontation mit dem Vatikans-Vater nicht.

Nächster Artikel