7 x April, April!

Ihre Leser oder Zuschauer in den April zu schicken, ist für viele Medien ein alljährliches Muss. Manchmal sind die Scherze gleich ersichtlich, manchmal aber auch nicht – und manchmal ganz und gar nicht. Wir haben in der Geschichte gekramt und sieben Aprilscherze ausgesucht, an die Sie sich vielleicht auch noch erinnern mögen. Ihre Leser oder […]

Ihre Leser oder Zuschauer in den April zu schicken, ist für viele Medien ein alljährliches Muss. Manchmal sind die Scherze gleich ersichtlich, manchmal aber auch nicht – und manchmal ganz und gar nicht. Wir haben in der Geschichte gekramt und sieben Aprilscherze ausgesucht, an die Sie sich vielleicht auch noch erinnern mögen.

Ihre Leser oder Zuschauer in den April zu schicken, ist für viele Medien ein alljährliches Muss. Was sich die Medien so einfallen lassen, fasst die Nachrichtenagentur sda jedes Jahr zusammen. Manchmal sind die Scherze gleich ersichtlich, manchmal aber auch nicht – und manchmal ganz und gar nicht. Wir haben in der Geschichte gekramt und sieben Aprilscherze ausgesucht, an die Sie sich vielleicht auch noch erinnern mögen.

1. Der Irgendwie-fast-wahr-geworden: Stehplätze im Flugplatz

Was haben wir den Kopf geschüttelt, als die Flugzeug-Airline Virgin Blue am 1. April 2008 ankündigte, ab sofort Stehplätze im Flugzeug anzubieten. Die Anzeigen und Radiospots verleiteten tatsächlich fast 1000 Leute dazu, das Halbpreis-Angebot inklusive Wadenmassage zu buchen. Dass das Kopfschütteln aber eigentlich nicht angebracht war, wissen wir spätestens seit dem April 2010. Der Flugzeugbauer Boeing und die US-Luftfahrtsaufsicht mussten intervenieren, weil die Billig-Airline Ryanair tatsächlich Stehplätze anbieten wollte – aus Spargründen, versteht sich. Liebhabern von Aero-Aprilscherzen sei die Website «Cheapflug» empfohlen – dort finden sich weitere Scherze von Fluggesellschaften.

2. Der Kulturelle: Lendenschürze für nackte Statuen

Wir sind natürlich bemüht um den Mix, deshalb eine aufsehenerregende Meldung aus der Welt der Kunst und Kultur. Kunstsinnige Römer liefen Sturm, als die Zeitung «Il Messagero» im Jahr 2006 berichtete, die römischen Stadträte hätten beschlossen, allen nackten Statuen der Stadt einen züchtigen Lendenschurz zu verpassen. Das kannte man doch aus dem 16. Jahrhundert – damals wurden einigen Auferstandenen in Michelangelos Fresko in der Sixitinischen Kapelle Lendenschürze aufgemalt, ebenso wie anderen «unzüchtigen» Kunstwerken. Zum Glück aber war das Ganze nur ein Scherz.

3. Der Klassiker I: Spaghetti-Ernte im Tessin

Schon gewusst, dass Spaghetti auf Bäumen wachsen? Nein? Nach einem Bericht der BBC im Jahr 1957 dachten zumindest einige Briten, diese Bäume existierten tatsächlich. Dabei waren sie nur einer Mockumentary aufgesessen, die einer der BBC-Redaktoren sich für den 1. April ausgedacht hatte. Darin wird von einer Spaghetti-Industrie in der Schweiz und Italien erzählt. Es werden Spaghettibäume gezeigt und auch die Sorgen der Bauern thematisiert: lästige Spaghetti-Rüsselkäfer machten diesen eine Zeitlang das Leben schwer, doch der milde Winter werde nun eine besonders gute Ernte hervorbringen. Rund 8 Millionen Zuschauer schauten damals die Sendung. Nach der Ausstrahlung riefen hunderte an und wollten wissen, ob das wirklich wahr ist. Ein paar wollten die Bäume gleich selbst anpflanzen.


 

4. Der Klassiker II: Eiffelturm nach Disneyland

Die Zeitung «le Parisien» sorgte 1986 für Empörung in der «Grande Nation». Sie berichtete, dass der Eiffelturm abgebaut und in den Euro Disney Park verfrachtet werden soll. An der freien Stelle sollte, so «le Parisien» damals weiter, ein riesiges Stadion für die Olympischen Spiele 1992 entstehen. Weniger witzig fand Schrotthändler Poission die Aktion von Victor Lustig von 1925. Lustig verkaufte dem Schrotthändler den Eiffelturm – zur Verschrottung und setzte sich mit einer ergaunerten Summe ins Ausland ab, wie «zehn.de» schreibt. Die Website hat übrigens die zehn – für sie – besten Aprilscherze aufgelistet. Empfehlenswert.

5. Der Erklärende: Die Herkunft des April-Scherz-Brauchs

Und wenn wir schon bei den besten Aprilscherzen von «zehn.de» sind, wollen wir nicht die Nummer 6 auf der Liste vorenthalten:Die Nachrichtenagentur Associated Press (ap) befragte 1983 Geschichtsprofessor Joseph Boskon von der Universität Boston zur Herkunft des Aprilscherz-Brauchs. Boskin erklärte der Nachrichtenagentur, alles habe unter dem römischen Herrscher Konstantin begonnen. Ein Hofnarr habe damals dem Kaiser vorgehalten, dass Narren besser regieren könnten. Der wollte prompt den Beweis sehen und übergab sein Reich für einen Tag einem Hofnarren namens Kugel. Der wiederum habe gleich verfügt, dass an diesem Tag nur das Absurde erlaubt sei. «Rätsel gelöst!», dachte die AP gemäss «zehn.de». Und auch die Medien waren froh über die Nachricht und druckten sie fleissig nach. Das Problem: Boskin hatte gelogen. April, April – die Uni Boston entschuldigte sich einige Wochen später und die Zeitungen mussten die Nachricht korrigieren. Wen die Herkunft des Brauchs tatsächlich interessiert, dem sei die Erklärung von «Spektrum – Der Wissenschaft» oder der Wikipedia-Eintrag dazu ans Herz gelegt – letzteres natürlich nur als Quelle für Primärquellen. Vertrauen sollte man in diesem Zusammenhang niemandem.

6. Der Regionale: Skirennen am Spalenberg

(Bild: )

Die Kollegen vom Radio Basilisk haben gleich am Anfang ihrer medialen Karriere einen April-Scherz geliefert, der in die Geschichte einging. Zumindest gibt es im Basler Stadtbuch von 1985 einen Eintrag: «Skirennen am Spalenberg». Genau das berichtete der Lokalsender am 1. April 1984: Obwohl nirgends Schnee lag, vermeldete Radio Basilisk ein Skirennen am Spalenberg. Die Hörer rechneteten 1 und 1 zusammen: So ein Schmarrn, dachten viele. Aber der April-Scherz war kein Scherz, weil es tatsächlich stattfand. Ski-Star Bernhard Russi und Andy Wenzel fuhren genau um 12:40 Uhr einen Parallel-Slalom den Spalenberg hinab. Den Schnee hatten die Organisatoren aus Langenbruck herangekarrt und eine rund 200 Meter lange Strecke gebaut. Nach den Ski-Grössen durfte auch das Publikum ran und sich mit Russi und Wenzel messen. Es blieb nicht der einzige Nicht-Scherz-Scherz, mehr hat Rainer Luginbühl auf seinem Blog «uferlos» gesammelt.

 7. Der 2.0-Scherz: Google Erbschaftssuche

Der Internetgigant Google ist bekannt für seine Aprilscherze. Jeweils ein ganzes Arsenal an Scherzen lässt der Konzern auf seine Nutzer los, quer durch seine Produktpalette. Es existiert sogar eine separate Wikipedia-Seite mit Googles Aprilscherzen. Letztes Jahr sorgte Google Nigeria für ein besonderes Highlight. Das Eingabefenster der Suchmaschine war am 1. April mit dem Hinweis versehen «Bitte geben Sie Ihre Kontonummer ein», darunter der Button «Erbschaft suchen» – in Anspielung auf die berüchtigten E-Mails von angeblichen nigerianischen Buchhaltern, die ein herrenloses Millionenerbe aufgespürt haben wollen und mit dem Empfänger der E-Mail gemeinsame Sache machen wollen.

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