7:0 gegen San Marino macht Schweizer EM-Qualifikation perfekt

Die Schweiz ist zum vierten Mal für eine EM-Endrunde qualifiziert. Weil sie in St. Gallen San Marino 7:0 bezwingt und Slowenien gegen Litauen 1:1 spielt, ist die Teilnahme in Frankreich 2016 perfekt.

Switzerland's Goekhan Inler, Fabian Schaer, Breel Embolo and Johan Djourou celebrate after the goal 2-0 during the UEFA EURO 2016 qualifying football match Switzerland against San Marino at the AFG Arena in St. Gallen, Switzerland, Friday, October 9, 2015. (KEYSTONE/Dominik Baur)

(Bild: DOMINIK BAUR)

Die Schweiz ist zum vierten Mal für eine EM-Endrunde qualifiziert. Weil sie in St. Gallen San Marino 7:0 bezwingt und Slowenien gegen Litauen 1:1 spielt, ist die Teilnahme in Frankreich 2016 perfekt.

Die frohe Kunde aus Ljubljana, wo die Partie wegen eines Lichtausfalls für einige Minuten unterbrochen war, traf um 22:43 Uhr in St. Gallen ein. Litauens Schützenhilfe durch das Penaltytor von Arvydas Novikovas zum 1:1 führte in St. Gallen ein zweites Mal für Jubelstürme. Die Spieler formierten sich im Mittelkreis und feierten die vierte Qualifikation für ein Finalturnier nach 1996, 2004 und 2008 mit dem lautstarken Publikum.

Was in der AFG-Arena während der Partie gegen San Marino zumindest vor der Pause noch etwas harzig gewirkt hatte, wurde ab der 55. Minute zum Schaulaufen. Innert 25 Minuten erhöhte die Schweiz von 1:0 auf 6:0. Mit dem verwandelten Handspenalty von Captain Gökhan Inler (55.) brach der Bann. Admir Mehmedi (65.), Johan Djourou mit einem Penalty (72.), Pajtim Kasami (75.), Breel Embolo (Penalty, 80.) und Eren Derdiyok (89.) sorgten mit ihren Toren für ein standesgemässes Resultat. Am Ende wurde es das klarste Verdikt in einem Länderspiel seit dem 7:0 gegen San Marino in der WM-Qualifikation im Juni 1991 – ebenfalls in St. Gallen, damals noch im Espenmoos.

Nur 1:0 zur Pause

Die erste Halbzeit des Duell mit dem zweitschwächsten Team des Kontinents wurde zum erwarteten Geduldsspiel. Die Amateure aus San Marino zogen sich vollständig in ihre Platzhälfte zurück. Zum einzigen Mal konnten sich die Sammarinesen in der 40. Minute während einer Minute in der Nähe des Schweizer Strafraums festsetzen – weil sie einen Freistoss Richtung Tor des vollkommen unterbeschäftigten Roman Bürki treten durften. Der Ballbesitz von 72 Prozent zu Gunsten der Schweiz, 9:0 Corner und 4:0 Schüsse aufs Tor zeigten die eindeutige Richtung des Spiels statistisch auf.

Dass nach 45 Minuten nur ein Tor auf der Anzeigetafel stand, war am Ende egal. Erzielt hatte es Michael Lang, der Ersatz von Rechtsverteidiger Stephan Lichtsteiner, nach 17 Minuten. Der FCB-Spieler bugsierte den Ball nach einem Corner und dem Kopfball des Startelf-Debütanten Breel Embolo aus kurzer Distanz über die Linie. Dass der Treffer nach einem Standard fiel, zeigte das temporäre Schweizer Problem gegen die massierte sammarinesische Abwehr auf.



Switzerland's Coach Vladimir Petkovic celebrate the qualifying after the UEFA EURO 2016 qualifying football match Switzerland against San Marino at the AFG Arena in St. Gallen, Switzerland, Friday, October 9, 2015. (KEYSTONE/Dominik Baur)

Erleichtert: Valdimir Petkovic trat Hitzfelds schweres Erbe an. Nun führte er die Schweiz an die EM in Frankreich. (Bild: Keystone)

Nationaltrainer Vladimir Petkovic hatte sich im Hinblick auf das letzte Gruppenspiel vom Montag in Tallinn gegen Estland zu einigen Wechseln in der Startformation entschlossen. So liess er den angeschlagenen Xherdan Shaqiri ebenso auf der Bank wie die gelb-vorbelasteten Granit Xhaka und Blerim Dzemaili.

Das führte dazu, dass im Mittelfeld Luca Zuffi – positionsbezogen logisch, aber dennoch dennoch etwas überraschend – gleich während seiner erstmaligen Berufung ins Nationalteam zum Debüt kam. Der Basler Mittelfeldspieler spielte fast auf den Tag genau 18 Jahre nach dem letzten von 19 Länderspielen seines Vaters Dario Zuffi (beim 5:0 gegen Aserbaidschan) erstmals in der SFV-Auswahl.

Telegramm:

Schweiz – San Marino 7:0 (1:0). – AFG-Arena, St. Gallen. – 16’200 Zuschauer. – SR Gestranius (Fi). – Tore: 17. Lang (Embolo) 1:0. 55. Inler (Handspenalty/Cesarini) 2:0. 65. Mehmedi (Schär) 3:0. 72. Djourou (Foulpenalty/Cesarini an Schär) 4:0. 75. Kasami (Moubandje) 5:0. 80. Embolo (Foulpenalty/Della Valle an Derdiyok) 6:0. 89. Derdiyok (Steffen) 7:0.

Schweiz: Bürki; Lang, Schär, Djourou, Rodriguez (62. Moubandje); Inler; Embolo, Zuffi, Kasami, Mehmedi (68. Derdiyok); Drmic (78. Steffen).

San Marino: Aldo Simoncini; Cesarini (78. Fabio Vitaioli), Della Valle, Davide Simoncini, Palazzi, Berardi; Matteo Vitaioli, Tosi, Lorenzo Gasperoni (64. Coppini), Golinucci (83. Hirsch); Stefanelli.

Bemerkungen: Schweiz ohne Behrami, Lichtsteiner, Sommer, von Bergen, Seferovic, Fernandes, Frei, Stocker (alle verletzt), Hitz, Klose, Lustenberger, Widmer, Xhaka, Dzemaili und Shaqiri (alle Ersatz), San Marino ohne Chiaruzzi und Battistini (beide gesperrt). Länderspiel-Debüts von Luca Zuffi und Renato Steffen. Verwarnungen: 80. Della Valle (Foul). 81. Tosi (Foul). 52. Tor von Schär aberkannt (Offside). 84. Lattenschuss von Kasami.

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