Im letzten Jahr konnte der Schweizerische Nationalfonds (SNF) 713 Millionen Franken in die Grundlagenforschung investieren. Mit diesem Betrag, der um 1,8 Prozent tiefer liegt als im Vorjahr, konnte er 3400 Projekte finanzieren.
Im Jahr 2011 unterstützte der SNF über 8400 Forschende. Von den 713 Millionen Franken entfielen 26 Prozent auf die Geistes- und Sozialwissenschaften, 35 Prozent auf Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften und 39 Prozent auf Biologie und Medizin. Dies teilt der SNF in seinem Jahresbericht 2011 mit, der am Donnerstag publiziert wurde.
Die Hälfte seiner Mittel setzte der SNF für die Projektförderung ein. Die Zahl der eingegangenen Gesuche war im letzten Jahr um 6 Prozent gestiegen. Dabei nimmt der Konkurrenzdruck um die Finanzierung weiter zu: Die Bewilligungsquote für die Gesuche lag bei 41 Prozent. Von den neuen Gesuchen, die keine Fortsetzung bestehender Projekte betrafen, wurden 33 Prozent bewilligt.
Besorgnis erregend viele Ablehnungen
So ein tiefes Niveau sei Besorgnis erregend, sagt Dieter Imboden, Präsident des Nationalen Forschungsrats. „Es schmerzt zu sehen, wie viele gute Forschungsprojekte der SNF nach wie vor aus finanziellen Gründen ablehnen muss“, lässt er sich in der Medienmitteilung zitieren.
Auch in der Karriereförderung, die für den Forschungsnachwuchs bestimmt ist, nahmen die Gesuche zu. So stieg beispielsweise die Nachfrage nach Auslandstipendien um 25 Prozent. Der SNF will in den kommenden Jahren die anwendungsorientierte Grundlagenforschung breiter unterstützen.
Das Jahr 2012 ist für den Nationalfonds vor allem auf finanzieller Ebene bedeutsam. Der Fonds plädiert für eine deutliche Anhebung des Bundesbeitrags im Rahmen der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation für die Periode 2013 bis 2016. Der Forschungsplatz müsse für Nachwuchsforschende attraktiver werden, damit die Schweiz auch künftig ihre internationale Spitzenposition verteidigen könne.