Am Ostersonntag mussten 75 Personen aus einer Gondel der Diavolezza-Seilbahn bei Pontresina GR gerettet werden. Die Bahn wurde gegen 11 Uhr unterhalb der Bergstation auf knapp 3000 Metern blockiert. Unter den eingeschlossenen Passagieren waren auch Kinder und ältere Menschen.
Die Bahn steckte wegen einer technischen Panne fest, wie die Rega mitteilte. Fünf Retter des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) sowie vier Helikopter standen im Einsatz. Die Evakuierung zog sich über zwei Stunden hin. Verletzt wurde niemand.
Um die Passagiere in Sicherheit zu bringen, wurden jeweils drei Retter und ein Angestellter der Seilbahn zur Gondel geflogen. Immer drei bis vier Personen auf einmal wurden dann mit einem Helikopter der Helibernina weggeflogen. In der Gondel waren vornehmlich Skifahrer. Die abwärtsfahrende Gondel der Bahn war leer.
„Nichts Aussergewöhnliches“
„Wieso es zur automatischen Sicherheitsabschaltung kam, ist unklar“, sagte der Geschäftsführer der Bergbahnen Engadin/St. Moritz, Markus Meili, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Ursachen könne es viele geben. „Wahrscheinlich werden wir diese gar nie ausfindig machen können.“
Nach dem Sicherheitsstopp konnte die Bahn nicht wieder anfahren, weil sich das Zugseil über das Tragseil geschlagen hatte, wie Meili weiter sagte. Ursache dafür könnte der Wind gewesen sein. Der Vorfall sei in der Branche nichts Aussergewöhnliches, sagte Meili.
Nach der Evakuierung wurden am Sonntagnachmittag Testfahrten durchgeführt. Am Ostermontag herrschte bei der Gondelbahn am Berninapass wieder Normalbetrieb.
Eben revidiert
Die Diavolezza-Bahn wurde erst in der Saison 2011/12 revidiert. Dies geht aus der Website der Bergbahnen Engadin St. Moritz AG hervor. Revision und Modernisierung der über 30-jährigen Bahn haben demnach 4,5 Millionen Franken gekostet.
Unter anderem sind ein neuer Antrieb und ein neuer Motor installiert worden. Zudem wurden die Seilbahnsteuerung und das Bremsaggregat erneuert. Generalunternehmerin war die Garaventa, die Marktleaderin der Schweizer Seilbahnfirmen. Die Bergbahnen Engadin St. Moritz AG orientierten sich laut Website „an der besten Technik, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist“.