9000 Unterschriften für die Skulpturhalle

Die Petition zur Erhaltung der Basler Skulpturhalle ist ein Erfolg: Über 9000 Menschen haben unterschrieben und wollen sich für die Zukunft der weltweit drittgrössten Abgusssammlung einsetzen.

Noch stehen die antiken Skulpturen an ihrem gewohnten Platz. Die Frage ist: Wie lange?

Die Petition zur Erhaltung der Basler Skulpturhalle ist ein Erfolg: Über 9000 Menschen haben unterschrieben und wollen sich für die Zukunft der weltweit drittgrössten Abgusssammlung einsetzen.

Die Basler Skulpturhalle soll aus Spargründen geschlossen werden. Dies teilte der Regierungspräsident Guy Morin Anfang Februar im Rahmen der Massnahmen des Entlastungsprogramms fürs Budget ab 2016 mit. In einem Interview der TagesWoche erklärte er den Entscheid wie folgt: «Die Abgüsse griechischer und römischer Skulpturen sind zwar wichtig – aber zeitgeschichtlich eher dem Interesse von vor 100 Jahren zuzuordnen.»

Dass die Bevölkerung und insbesondere die Studierenden der Universität Basel diese Meinung nicht teilen, zeigt eine Petition der Arbeitsgemeinschaft für klassische Archäologie. In nur zwei Monaten haben 9000 Menschen im In- und Ausland die Forderung zur Erhaltung der bedrohten Skulpturhalle unterschrieben. Diese wird am Mittwoch, 20. Mai 2015, an Guy Morin übergeben. Zu diesem Anlass ist ein Zug der Studierenden von der Skulpturhalle via Spalenberg zum Rathaus geplant.

Schliessung kostet ebenso

Nicht nur die Archäologen, sondern auch Andrea Bollinger (SP) kann den Schliessungs-Entscheid nicht nachvollziehen. Sie reichte Mitte April eine Interpellation ein, welche jedoch bisher noch nicht diskutiert wurde. Diese enthält wichtige Fragen bezüglich der Zukunft der Skulpturen sowie die Bedenken, dass eine Schliessung ebenfalls mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden ist – unter anderem, weil der Standort der Skulpturhalle an der Mittleren Strasse keine Mietkosten verursacht. Andrea Bignasca, Direktor des Antikenmuseums, zu dem auch die Skulpturhalle gehört, sieht deshalb Sparpotenzial nur in einem Leistungs- oder Personalabbau, was er jedoch gerne vermeiden würde.

Geplant ist eine Zusammenführung des Antikenmuseums mit der Skulpturhalle im Jahr 2023. Bis dahin müssten alle Skulpturen aufwendig verpackt, transportiert und zwischengelagert werden und die Stadt hätte vorübergehend die weltweit drittgrösste und international bekannte Abgusssammlung verloren.

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