Unter dem Motto „Follow your heart!“ hat am Samstag in Zürich die 21. Street Parade stattgefunden. Rund 950’000 Personen sind dem Ruf ihres Herzens gefolgt und haben bei schönstem Sommerwetter an der grössten Freiluft-Party der Schweiz teilgenommen. Dies sind 50’000 mehr als letztes Jahr.
Der Umzug rund ums Seebecken verlief in friedlich-fröhlicher Stimmung. Die Organisatoren zeigten sich sehr zufrieden. Die Parade sei ihren hohen Qualitätsansprüchen gerecht geworden, teilten sie mit.
Die Polizei verzeichnete bis zum späten Abend keine besonderen Vorkommnisse. An den sieben Sanitätsposten gab es wegen der höheren Besucherzahl mehr zu tun als im Vorjahr. Gravierendes geschah jedoch nicht.
Ab 13 Uhr zogen Elektro-Gewitter durch die warme Zürcher Luft. Von den sieben Bühnen entlang der Umzugsroute erschallte Techno-, Trance-, House- oder andere elektronische Musik und heizte den Tanzwilligen ein. DJs und Musiker aus dem In- und Ausland standen gratis im Einsatz.
28 Love Mobiles und ein Wagen aus China
Eine Stunde später startete dann das erste der 28 Love Mobiles vom Utoquai dem Seebecken entlang zum Mythenquai. Unter den rollenden Musik- und Tanzbühnen befand sich erstmals ein Wagen aus China. Eine riesige Glückskatze winkte unermüdlich in die gut gelaunte Menge.
In der Menschenmenge entlang der zwei Kilometer langen Umzugsroute liess sich, was die Bekleidung betrifft, kein eindeutiger Trend feststellen. Sehr viele trugen Alltagskleidung. Andere zwängten sich in neonfarbene Ganzkörperanzüge oder in Ministrings. Beim Schuhwerk dominierten bequeme Sneakers, aber auch High-heels und Stiefel mit Plateau-Sohlen waren auszumachen.
Nach dem Ende der Parade feierten viele noch in zahlreichen Clubs die ganze Nacht weiter. Denn nach der Parade ist vor der Party.
Routinearbeit für Polizei und Sanität
Bis gegen 21 Uhr hatte die Stadtpolizei Zürich neun Personen wegen übermässigen Alkohol- und/oder Drogenkonsums in Gewahrsam genommen, wie sie mitteilte. Einige Personen wurden wegen illegalen Handels verzeigt.
Verschiedene Polizeipatrouillen nahmen entlang der Umzugsroute 20 Personen fest – dies wegen Betäubungsmitteldelikten, Taschendiebstählen, Falschgeld und Verstössen gegen das Waffengesetz. Weiter wurden Amphetamin, Marihuana, LSD und Ecstasy sichergestellt.
Zwischen 16.10 Uhr und 17.30 Uhr mussten die Besucherinnen und Besucher, die vom Limmatquai in Richtung Bellevue unterwegs waren, via Münsterbrücke zur Bahnhofstrasse umgeleitet werden. Grund dafür war eine zu hohe Menschenansammlung im Raum Bellevue.
Bis um 21 Uhr hatte Schutz & Rettung Zürich insgesamt 575 Patienten medizinisch versorgt. Davon wurden 31 Personen zur Behandlung und näheren Abklärung in ein Spital überführt, wie Schutz & Rettung mitteilte.
Alkohol und Drogen
Gravierende Verletzungen habe sich niemand zugezogen. Behandelt wurden vor allem Schnittverletzungen, Prellungen, Stauchungen oder Insektenstiche. 33 Personen wurden in der Patientensammelstelle wegen ihres übermässigen Drogen- und/oder Alkoholkonsums betreut.
Viele Besucher nutzten den öffentlichen Verkehr. Die SBB hatte 105 Extra- und Nachtzüge für An- und Abreise im Einsatz. Trams und Busse fuhren teilweise rund um die Uhr.