Die Aargauer Stimmberechtigten werfen ihre ausgefüllten Abstimmungskuverts mehrheitlich in den Briefkasten der Gemeinde. Das zeigt eine Umfrage des Kantons bei den Gemeindekanzleien. Die meisten Stimmberechtigten geben die Kuverts erst in der letzten Woche vor dem Abstimmungssonntag ab.
Sechs von zehn Personen, die sich an den Abstimmungen von 12. Februar beteiligten, warfen ihr Abstimmungskuvert direkt in den dafür bestimmten Briefkasten ihrer Gemeinde, wie die Aargauer Staatskanzlei am Montag mitteilte.
Deutlich über dem kantonalen Durchschnitt von 59 Prozent lag der Anteil in den Gemeinden Hirschthal, Zetzwil und Schupfart. Mehr als 90 Prozent der Stimmenden nahmen den Weg zum Gemeindebriefkasten auf sich.
Umgekehrt verhielt es sich bei den Gemeinden Kaiserstuhl und Lupfig, in denen rund 80 Prozent der Stimmabgaben per Post beim Gemeindewahlbüro eintrafen. 36 Prozent der Abstimmungskuverts wurden in einen gelben Briefkasten der Post geworfen. Das Porto haben die Gemeinden zu tragen.
Entscheid in der letzten Woche
Interessant für Parteien und Verbände dürfte der Zeitpunkt sein, wann die Stimmberechtigten ihre Kuverts tatsächlich einwerfen. Das geschieht fast im letzten Moment: 62 Prozent der Stimmenden gaben ihre Kuverts in der letzten Woche vor dem Abstimmungssonntag ab.
Zwei Wochen vor dem Stichtag wurden 19 Prozent der schriftlichen Stimmen abgegeben, drei Wochen vor dem Abstimmungssonntag 15,5 Prozent. Kurz nach dem Versand der Unterlagen betrug die Stimmabgabe 2,9 Prozent.
Diese Daten bestätigen gemäss kantonalem Wahlbüro die Ergebnisse früherer Umfragen. Dass der Abstimmungssonntag im Aargau vielerorts noch während oder kurz nach den Winterferien gelegen sei, scheine den Zeitpunkt der Stimmabgaben nicht beeinflusst zu haben.
Leere Urnenlokale
Die Aargauer Urnenlokale wurden am untersuchten Abstimmungssonntag wenig besucht. Nur 3,9 Prozent der Stimmen wurden an der Urne abgegeben. Dies ist ein Rückgang gegenüber der letzten Umfrage von 2005. Die Urnengänger machten damals noch über 10 Prozent der Stimmabgaben aus.
Die meisten Stimmabgaben im Wahllokal verzeichnete am 12. Februar die Gemeinde Mellikon mit 23 Prozent. In den kleinen Gemeinden Geltwil und Hellikon hingegen blieben die Urnen am Abstimmungssonntag leer.
Die Stimmbeteiligung betrug am eidgenössischen Abstimmungssonntag vom 12. Februar im Kanton Aargau rund 43 Prozent. Der Souverän entschied über drei eidgenössische Vorlagen (unter anderem über die Unternehmenssteuerreform III). Hinzu kamen noch vier kantonale Vorlagen.