Im Kanton Aargau sollen die Verwaltungsräte und die Konzernleitungen der regionalen Bahnen BDWM und WSB in eine Management-Holding zusammengeführt werden. Das hat der Regierungsrat beschlossen, um die Effizienz der Unternehmen zu steigern.
Die Konzentration soll zu keinem Leistungs- und Stellenabbau führen, wie der Regierungsrat am Mittwoch mitteilte. Auf Veränderungen einstellen müssen sich die Unternehmen BDWM Transport AG und deren Tochtergesellschaft Limmat Bus AG sowie die Wynental- und Suhrentalbahn AG (WSB).
Bis spätestens 2019 soll eine gemeinsame Verwaltung mit den heute parallel geführten Bereichen Finanzen, Controlling, Personal und Unternehmensentwicklung gebildet werden. Der Kanton Aargau ist der grösste Aktionär der beiden Bahnen. Weitere Hauptaktionäre sind der Bund und der Kanton Zürich.
Zusammenarbeit spart Geld
Der öffentliche Verkehr stehe vor grossen Herausforderungen, hält der Regierungsrat fest. Die Anforderungen an die nationale Zusammenarbeit nähmen zu und der technische Wandel schreite voran.
Die Ansprüche der Kundinnen und Kunden stiegen, ebenso der Kostendruck. Die beiden Bahnen arbeiten seit 2011 zusammen und erzielen gemäss Regierungsrat so Einsparungen von 300’000 Franken pro Jahr.
Neue Herausforderungen
Den Eignern der BDWM, der WSB und der Limmat Bus AG sei es wichtig, dass die gut organisierten und geführten Unternehmen auch für die künftigen Aufgaben im lokal, regional und national vernetzten Verkehrssystem optimal aufgestellt seien, heisst es weiter.
Ein Anliegen sei auch, dass die Reorganisation die im Jahr 2022 geplante Inbetriebnahme der Limmattalbahn (LTB) nicht behindere. Die BDWM gewann im Mai die Ausschreibung für den Betrieb der LTB.
Die Details der regionalen Management-Holding werden gemäss Regierungsrat in den nächsten Monaten erarbeitet. Das Konzept soll bis zu den ordentlichen Generalversammlungen der Unternehmen im Sommer auf dem Tisch liegen. Die Mitarbeitenden wurden über die Reorganisation bereits informiert.
Einsparungen befürchtet
In einer Stellungnahme gibt sich die Gewerkschaft des Verkehrspersonal (SEV) zurückhaltend zu den Plänen des Regierungsrats. Es werde eine Versuchung vorhanden sein, die Strukturmassnahmen mit Sparmassnahmen auf Kosten des Mitarbeitenden und des Verkehrsangebots zu verbinden.
Beim Bund und bei den Kantonen bestehe ein Spardruck. Man werde sich gegen Verschlechterungen der Anstellungsbedingungen entschieden zur Wehr setzen. Der öffentliche Verkehr müsse gestärkt und nicht geschwächt werden.