Wegen Absprachen bei Bau-Offerten müssen 17 im Kanton Aargau tätige Baufirmen insgesamt 4 Mio. Fr. Busse zahlen. Die Wettbewerbskommission (WEKO) hat die Unternehmen wegen unerlaubter Absprache über Preise und die Aufteilung von Märkten sanktioniert.
Das gross angelegte Kartell betraf rund 100 private und öffentliche Vergabeverfahren in den Jahren 2006 bis 2009, wie die WEKO am Donnerstag mitteilte. Die Unternehmen vereinbarten unter sich, wer mit welchen Beträgen Offerten einreichte. Damit teilten sie Bauprojekte und Kunden untereinander auf.
Aargauer Familienunternehmen Umbricht gesteht Absprachen ein
Das Aargauer Baunternehmen Umbricht AG in Turgi hat die von der Wettbewerbskommission (WEKO) ausgesprochene Busse wegen Absprachen bei Bau-Offerten kritisiert. Das Familienunternehmen gestand jedoch Absprachen ein. Bei den Kunden sei kein Schanden entstanden.
Die WEKO brummte Umbricht mit 1,44 Millionen Franken die höchste Busse der insgesamt 17 im Aargau tätigen Baufirmen auf. Das Familienunternehmen prüft, ob es den WEKO-Entscheid ans Bundesverwaltungsgericht weiterziehen will.
Man habe sich „in der Vergangenheit leider in wenigen Einzelfällen dazu verleiten lassen, Abreden zu treffen“, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme der Nachrichtenagentur sda mit. „Dies bedauern wir sehr.“
Eigene Recherchen hätten ergeben, dass im Zeitraum von 2006 bis 2009 insgesamt 11 Fälle von Absprachen stattgefunden hätten. Das Unternehmen habe in dieser Zeit insgesamt 2500 Offertanfragen bearbeitet.
Implenia akzeptiert Busse
Der Bauriese Implenia akzeptiert die WEKO-Busse in der Höhe von 591’000 Fr. für ein Unternehmen mit Sitz in Buchs AG. Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung würden wettbewerbsbeschränkendes Verhalten jeglicher Art verurteilen, teilte Implenia mit.
Es seien bereits umfassende interne Massnahmen getroffen worden. Vergleichbare Fälle sollten künftig ausgeschlossen sein. Implenia habe mit der WEKO kooperiert und betrachte die Angelegenheit mit der Busse als abgeschlossen.