Der Kanton Aargau wird laut einer Studie attraktiver für Unternehmen und erreicht in diesem Jahr hinter den Kantonen Zug und Zürich den dritten Rang im Standortqualitäts-Ranking. Die Aargauer Industrie stehe jedoch unter Druck.
Während die Schweiz eine Rezession umgehen konnte und die Exporte wieder wachsen, ist der Frankenschock im Aargau noch nicht ausgestanden, wie es in der am Mittwoch vorgestellten Regionalstudie 2016 der CS-Tochter Neue Aargauer Bank (NAB) heisst.
Der Mittellandkanton sei noch immer eine Hochburg der Industrie und weise im Vergleich zur Gesamtschweiz überdurchschnittliche Werte aus. Mehr als 60’000 Personen, also ein Viertel aller Beschäftigten, seien im verarbeitenden Gewerbe tätig.
Dieses erbringe 27 Prozent der kantonalen Wertschöpfung. Im Landesmittel werde nur jeder fünfte Franken in der Industrie verdient.
Keine rasche Deindustrialisierung
Laut der NAB-Regionalstudie dürfte der Druck auf die Aargauer Industrie in den kommenden Jahren anhalten. Eine rasche Deindustrialisierung des Kantons zeichne sich indes nicht ab. Der Aargau weise eine breit diversifizierte und überdurchschnittlich robuste industrielle Basis auf.
Die Industrie 4.0, also die Digitalisierung der Produktion, könne dazu beitragen, den immer noch substanziellen Industrieanteil im Aargau zu halten. Wenn sich die Trends gemäss Regionalstudie fortsetzen, dürfte die Aargauer Industrie der Zukunft kleiner und konzentrierter, dank der Digitalisierung jedoch umso kräftiger sein.