Die rund 80’000 Privatkunden des Aargauer Energieversorgers AEW Energie AG müssen im kommenden Jahr unter dem Strich etwas mehr für den Strom bezahlen. Der Grund für die Erhöhung sind die steigenden Abgaben und Netznutzungspreise. Der Preis für die Energielieferung selbst sinkt.
Die substantiell reduzierten Preise für die Energielieferung vermögen die Steigerungen bei Abgaben und Netznutzung inklusive Systemdienstleistungen nicht vollständig zu kompensieren, wie die AEW Energie am Donnerstag mitteilte.
Die in der Beschaffung gesunkenen Energiepreise würden an die Kunden weitergegeben. Man sei stolz, den Preis für die Energielieferung um mehr als zehn Prozent senken zu können, sagte Hubert Zimmermann, CEO der AEW Enerige, auf Anfrage.
Der Energieversorger machte zur Preiserhöhung für die Kunden keine Angaben in Prozenten, sondern legte Rechenbeispiele vor.
Ein durchschnittlicher Privatkunde mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden (kWh) bezahlt 2013 im Vergleich zum laufenden Jahr rund 15 Franken mehr. Die Gesamtkosten werden 894 Franken betragen. Der Preis für die eigentliche Energielieferung sinkt um 43 auf 342 Franken.
Die Gesamtkosten für einen Privatkonsumenten mit einem Gesamtverbrauch von 7500 kWh erhöht sich auf um 16 auf 1307 Franken. Der Preis für die Energielieferung verringert sich um 74 Franken auf 534 Franken.
Abgaben und Zuschläge
Der Strompreis setzt sich gemäss AEW Energie aus den Komponenten Netznutzung, Energielieferung und Abgaben zusammen.
Hauptfaktoren seien dabei die gesetzlich festgelegte Erhöhung des Kapitalzinssatzes für Investitionen in Netzanlagen von 3,83 auf 4,7 Prozent sowie Bundesverwaltungsgerichtsurteile.
Diese führten zu steigenden Tarifen des Vorlieferanten Swissgrid. Die Systemdienstleistungen (SDL) würden von 0,31 Rappen auf 0,64 Rappen pro Kilowattstunden steigen.
Bei den Abgaben trage die vom Bund beschlossene Erhöhung des Zuschlages für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) sowie zum Schutz der Gewässer und Fische um 0,15 auf 0,60 Rappen pro Kilowattstunden bei.
Trotz Preissteigerung profitierten die Aargauer Haushalte im nationalen Vergleich weiterhin von günstigen Preisen, hält AEW Energie fest. Die Preisanpassungen per 1. Januar 2014 würden je nach Produktwahl und Nachfrageprofil der Kunden unterschiedlich ausfallen.