Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag den Jahresbericht der Aargauischen Kantonalbank (AKB) einstimmig verabschiedet. Das Parlament äusserte viel Lob für die AKB, jedoch auch etwas Kritik. Der Kanton erhält von der Staatsbank eine Gewinnausschüttung von 66 Millionen Franken.
Hinzu kommen 9,8 Millionen Franken für die Abgeltung der Staatsgarantie sowie 4 Millionen Franken für die Verzinsung des Dotationskapitals. Der Kanton erhält unter dem Strich insgesamt 79,8 Millionen Franken.
Die Staatsbank erwirtschaftete 2014 mit 105,5 Millionen Franken den höchsten Jahresgewinn in ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte. Über alle Parteigrenzen hinweg wurde im Grossen Rat die AKB für ihr gutes Geschäftsjahr gelobt.
Sprecher der SP und SVP forderten, dass einzelne AKB-Mitarbeiter im Steuerstreit mit den USA und bei einer allfälligen Millionenbusse nicht hängen gelassen würden.
SVP kritisiert Bankrat und Regierungsrat Brogli
SVP-Grossrat Martin Keller scheiterte klar mit dem Antrag, dem im Bankrat sitzenden Finanzdirektor Roland Brogli die Décharge (Entlastung) nicht zu erteilten. Brogli sei zu oft nicht an den Sitzungen anwesend gewesen, bemängelte er. Der Bankrat zählt neun Mitglieder.
Regierungsrat Brogli wies die Kritik zurück und bezeichnete diese als «politisches Gerassel». Er nehme sein Mandat als Bankrat sehr ernst. Er habe für alle seine Absenzen triftige Gründe gehabt und habe sich mit dem Bankrat abgesprochen. Der Antrag, ihm die Décharge nicht zu erteilen, sei «willkürlich und haltlos». 2014 hatte Brogli an neun von elf Sitzungen des Bankrates teilgenommen.