Im Kanton Aargau soll das Berufswahljahr abgeschafft werden. Das hat der Grosse Rat am Dienstag bei der Beratung von Sparmassnahmen beschlossen. Von der Abschaffung sind knapp 70 Schülerinnen und Schüler betroffen.
Der Grosse Rat fällte den Entscheid nach erster Lesung mit 93 zu 31 Stimmen. Bürgerliche stützten die Abschaffung, SP und Grüne lehnten diese ab. Der Kanton rechnet ab 2018 mit Einsparungen von 1,8 Millionen Franken pro Jahr.
Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) sagte, es gebe heute viele weitere Angebote für Jugendliche, um sich auf die Berufsausbildung vorzubereiten. Nur in Rheinfelden, Muri und Baden werde noch eine Berufswahlschule angeboten. Es handle sich nicht um einen Bildungsabbau, sagte Hürzeler.
Das Stimmvolk hatte im März 2015 an der Urne ein Sparpaket abgelehnt, das unter anderem auch die Abschaffung des Berufswahljahres vorgesehen hatte.
Der Grosse Rat entscheidet am Dienstag über insgesamt zwölf Entlastungsmassnahmen, für welche Gesetze geändert werden müssen. Die Massnahmen gemäss Vorschlag des Regierungsrats führen beim Kanton zu Einsparungen von 25 Millionen Franken und bei den Gemeinden zu Einsparungen von 10 Millionen Franken.
Am meisten umstritten in der Pendlerabzug in der Steuererklärung. Der Regierungsrat möchte diesen Abzug auf 7000 Franken beschränken. Der Grosse Rat hatte sich für einen maximalen Abzug von 10’000 Franken pro Jahr ausgesprochen.