Aargauer Regierung lehnt Volksinitiative gegen Lehrplan 21 ab

Der Aargauer Regierungsrat lehnt die kantonale Volksinitiative gegen die Einführung des Deutschschweizer Lehrplans 21 ohne Gegenvorschlag ab. Die Initiative würde den Aargau in der Schweiz in die «bildungspolitische Isolation» führen. Der Kanton würde für Familien und Unternehmen unattraktiv.

Der Aargauer Regierungsrat lehnt die kantonale Volksinitiative gegen die Einführung des Deutschschweizer Lehrplans 21 ohne Gegenvorschlag ab. Die Initiative würde den Aargau in der Schweiz in die «bildungspolitische Isolation» führen. Der Kanton würde für Familien und Unternehmen unattraktiv.

Die Initiative schmälere daher die Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen, hält der Regierungsrat in seiner am Freitag veröffentlichten Botschaft fest. Auch schränke sie die Unterrichtsfreiheit der Lehrer ein.

Das aargauische Bildungssystem wäre nicht mit der übrigen Schweiz kompatibel. Mit einem Aargauer Alleingang würde laut Regierungsrat das Risiko erhöht, dass sich auf dem bereits heute angespannten Lehrpersonenmarkt nicht genügend qualifizierte Lehrpersonen finden lassen würden. Die Zusammenarbeit mit den Nachbarkantonen würde schwieriger.

Der Aargau sei wie die anderen Kantone durch die Bundesverfassung verpflichtet, für eine hohe Qualität und Durchlässigkeit im Bildungswesen zu sorgen. In keinem Deutschschweizer Kanton seien die Schulfächer auf Gesetzesebene geregelt.

Initiative will «gute Bildung»

Ein Komitee hatte das Begehren «Ja zu einer guten Schule – Nein zum Lehrplan 21» im Juni 2015 mit 4392 gültigen Unterschriften eingereicht.

Das Begehren schlägt einen neuen Paragrafen zum «Lehrplan» im kantonalen Schulgesetz vor. Darin werden unter anderem die Fächer aufgezählt, die auf der Primar- und Oberstufe unterrichtet werden. So soll auf der Primarstufe nur eine Fremdsprache auf dem Stundenplan stehen.

Dem Initiativkomitee gehören Lehrpersonen und einzelne Mitglieder aus den Reihen von EVP, SVP und FDP an. Das eher konservativ ausgerichtete Komitee will sich nach eigenen Angaben nicht von einer politischen Partei vereinnahmen lassen.

Der Grosse Rat wird voraussichtlich im Juni über die Volksinitiative beraten. Die Volksabstimmung soll am 12. Februar 2017 stattfinden. Der Zeitplan des Regierungsrat sieht vor, dass der Deutschschweizer Lehrplan 21 im Aargau im Schuljahr 2020/2021 eingeführt wird.

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