Klimatische Veränderungen könnten sich in den nächsten Jahren auch negativ auf die Trinkwasserversorgung auswirken. Eine kantonale Arbeitsgruppe soll deshalb im Kanton Aargau abklären, ob die bestehenden Regelungen und die planerischen Grundlagen noch ausreichend sind.
Für die Wasserversorgung sind im Aargau zwar die Gemeinden zuständig. Angesichts der zu erwartenden Herausforderungen sei aber eine regionale Planung voranzutreiben, schreibt der Regierungsrat in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme zu einer Motion der Grünen.
Bevormunden will er die Gemeinden damit nicht. Der Kanton solle sich aber an der Risikobewertung von Fassungsstandorten vermehrt beteiligen und den Gemeinden zudem aufzeigen, welche Grundwasservorkommen für die regionale Versorgungssicherheit geschützt und erhalten bleiben sollten.
Eine wichtige Grundlage dazu bilde das Leitbild Wasserversorgung Aargau aus dem Jahre 2007. Dieses war zum Schluss gelangt, dass der Kanton Aargau als «Wasserschloss der Schweiz» auch künftig seine Wasserversorgung weitgehend selbstständig und ohne grosse, überregionale Infrastrukturen bewältigen könne.
Mit Blick auf die künftige Herausforderungen gilt es nach Ansicht des Regierungsrates die Empfehlungen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung zu überprüfen und aufgrund dieser Erkenntnisse Massnahmen auszuarbeiten. Übernehmen soll diese Aufgabe eine interdepartementale Arbeitsgruppe mit Fachleuten des Amts für Verbraucherschutz sowie der Abteilung für Umwelt.
Neue Risiken
Spürbare dezimieren könnten die Grundwasservorkommen in den nächsten Jahren lange Trockenperioden und deutlich weniger alpines Schmelzwasser als Folge des Klimawandels. Lokal heftige Unwetter und grossräumige Hochwasser könnten zudem Fassungsanlagen zeitweise ausser Betrieb setzen.
Trinkwasser auch zukünftig in einwandfreier Qualität und ausreichender Menge zu gewährleisten, stelle damit hohe Anforderungen an die Gemeinden und ihre Wasserversorgung, hält der Regierungsrat fest.
Eine Trinkwasserstrategie ins Entwicklungsleitbild aufzunehmen, wie das die Grünen fordern, erachtet er jedoch für nicht angezeigt. Er will deshalb die Motion lediglich als unverbindliches Postulat entgegennehmen.