ABB hat im dritten Quartal Gewinn noch um 2 Prozent gesteigert

Der Technologiekonzern ABB spürt die rückläufige Nachfrage aus einigen Industriesektoren und den Preisdruck insbesondere im Energietechnikgeschäft. Umsatz und Gewinn legten im dritten Quartal weniger stark zu als erwartet.

Weniger Gewinn als erwartet bei ABB (Bild: sda)

Der Technologiekonzern ABB spürt die rückläufige Nachfrage aus einigen Industriesektoren und den Preisdruck insbesondere im Energietechnikgeschäft. Umsatz und Gewinn legten im dritten Quartal weniger stark zu als erwartet.

Auch die Aussichten sind angesichts von Schuldenkrise und nachlassendem Wirtschaftswachstum unsicherer geworden. So sank beispielsweise der Auftragseingang in China um 5 Prozent. Prognosen für den weiteren Geschäftsverlauf zu treffen sei beim aktuellen Umfeld schwierig, sagte Konzernchef Joe Hogan am Donnerstag. Für China sei er aber nicht pessimistisch.

ABB habe den Auftragsbestand insgesamt um 7 Prozent ausbauen können. Gefragter waren Elektromotoren und Roboter, ebenso wie Serviceleistungen im Öl- und Gassektor. Das Energietechnikgeschäft profitiert vom Bau von Stromverteilungsnetzen in Schwellenländern und von erneuerbaren Energiequellen.

Solides Wachstum

Der Konzernumsatz weitete sich zwar um 18 Prozent auf 9,337 Mrd. Dollar aus. In Lokalwährungen waren es aber 11 Prozent und organisch nur 4 Prozent.

In der Prozessautomation stagnierte der Umsatz, sonst wuchs er in allen Divisionen. Die operative Marge erhöhte sich in allen Bereichen, das Kabelgeschäft etwa kehrte in die schwarzen Zahlen zurück.

Der Konzerngewinn stieg um 2 Prozent auf 790 Mio. Dollar. Mit Kostensenkungen habe ABB den Preisdruck im Energietechnikgeschäft erneut mehr als ausgleichen können, erklärte Hogan. Die Talsohle bei den Preisen in der Stromübertragung sei wohl erreicht.

Bei Kostensenkungen auf Kurs

ABB peilt für 2011 Kostensenkungen um mindestens 1 Mrd. Dollar an. Davon wurden in den ersten neun Monaten 750 Mio. Dollar erzielt. Im dritten Quartal waren es 270 Mio. Dollar, wovon etwa 60 Prozent mit optimiertem Einkauf erzielt wurden. Demgegenüber verlor ABB mit Derivategeschäften im Berichtsquartal rund 100 Mio. Dollar.

ABB verfehlte mit den Zahlen zum dritten Quartal zwar die Prognosen der Analysten. Die Marge liege bereinigt um Währungs- und Rohstoffeffekte sowie um die Derivategeschäfte aber im Rahmen der Erwartungen, hiess es.

Das Wachstum sei weiterhin solide, zudem werde das Potenzial der neuen erneuerbaren Energien unterschätzt. Die ABB-Aktie schloss mit 1,2 Prozent im Plus bei 17.45 Franken.

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