Der Elektrotechnikkonzern ABB trennt sich von seiner Kabelsparte. Diese hat einen Unternehmenswert von 915 Millionen Franken. Abnehmer ist das dänische Unternehmen NKT Cables.
Mit der Trennung von dem Geschäftsbereich demonstriere der Konzern seine aktives Portfoliomanagement, teilte ABB am Mittwochmorgen mit. NKT Cables produziert den Angaben zufolge Stromkabel für den Niedrig-, Mittel- und Hochspannungsbereich. Das weltweite Systemgeschäft für Starkstromkabel von ABB ergänze die Aktivitäten der Dänen optimal.
Das Unternehmen sei damit gut aufgestellt, der weltweit steigenden Nachfrage nach Kabelsystemen für die Stromübertragung über weite Strecken hinweg zu genügen, hiess es weiter. Die operative Reichweite der Unternehmen führe zu einem besseren Kundenservice.
Bei ABB waren in jüngster Zeit zunehmend Aktionärsforderungen nach einer Zerlegung des Konzerns laut geworden. Grossaktionäre verlangten die Abspaltung der umsatzstarken Stromnetze.
Dieses ABB-Segment ist aber gerade wegen der eigenen Kabelfertigung rentabler als die Konkurrenz. Die Sparte Stromnetze, in der das Geschäft angesiedelt ist, machte im ersten Halbjahr 2016 einen Umsatz von 5,3 Milliarden Dollar und einen operativen Gewinn (Ebita) von 452 Millionen Dollar.
ABB prüfte eine Abspaltung seit Monaten und stellte zunächst Details für den Investorentag vom 4. Oktober in Aussicht. Signale deuteten aber daraufhin, dass die Netzwerktechnik nicht ausgegliedert wird, was mit dem Verkauf der Kabeldivision Tatsache wird.