Abenteuer an Weihnachten: Polarschiff steckt in der Antarktis fest

Eine Jubiläumsexpedition in die Antarktis ist für 74 Forscher und Touristen zum Abenteuer geworden: ihr Schiff «MV Akademik Shikalskiy» steckte am 1. Weihnachtstag im Eis fest. Eisbrecher mussten zur Hilfe gerufen werden. Gefahr bestand indes für niemanden an Bord.

Eisschollen in der Antarktis (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine Jubiläumsexpedition in die Antarktis ist für 74 Forscher und Touristen zum Abenteuer geworden: ihr Schiff «MV Akademik Shikalskiy» steckte am 1. Weihnachtstag im Eis fest. Eisbrecher mussten zur Hilfe gerufen werden. Gefahr bestand indes für niemanden an Bord.

Die Besatzung setzte am Mittwoch rund 2800 Kilometer südlich von Hobart auf der australischen Insel Tasmanien einen Notruf ab. Das teilte die australische Seesicherheitsbehörde mit. Eisbrecher seien auf dem Weg, um das unter russischer Flagge fahrende Schiff freizubekommen. Der schnellste dürfte gemäss der Behörde aber erst am 27. Dezember eintreffen.

Der Stimmung auf dem festsitzenden Schiff tat dies offenbar keinen Abbruch. «Ein wunderbarer Blick, alles gut hier», berichtete Expeditionsleiter Chris Turney, Expeditionsleiter an Bord des Polarforschungsschiffs, über Satellitentelefon dem Sender BBC. Laut Expeditionssprecher Alvin Stone bestand für niemanden an Bord Gefahr.

Mawsons Reise nacherleben

Das in Finnland gebaute Polarschiff befindet sich auf einer Jubiläumstour «»Australasische Antarktis-Expedition 2013/14″ auf den Spuren des legendären australischen Polarforschers Sir Douglas Mawson. Dieser war vor gut 100 Jahren von Hobart auf Tasmanien zur ersten australischen Antarktis-Expedition aufgebrochen.

Turney begeisterte Forscher und Neugierige für die privat finanzierte Expedition, die Mawsons Reise nacherleben wollten. Turney wollte auch Messungen wiederholen, die Mawson vor 100 Jahren vorgenommen hatte. Seit Ende November ist das Schiff mit 74 Menschen an Bord unterwegs – bisher ohne Zwischenfälle.

Aktiv in sozialen Netzwerken

Turney und sein Team wollen die Öffentlichkeit für die Polarforschung begeistern. An Bord sind unter anderem Journalisten vom «Guardian» und von der BBC. Turney selbst twittert von der Reise, die Mannschaft lädt Videos auf YouTube hoch.

Da ist zum Beispiel die Hütte Mawsons auf Cape Denison zu sehen, die die Expeditionsteilnehmer vor ein paar Tagen aus dem Schnee ausgruben. Seit 1997 kümmert sich eine «Stiftung Mawsons Hütte» um den Erhalt der Überbleibsel der damaligen Expedition. Besuche vor Ort sind aber teuer. Turney und Team waren die ersten Besucher seit drei Jahren.

Polarausflüge auf dem Schiff bietet unter anderem der schwedische Reiseveranstalter Expeditions Online an. Nach dessen Angaben hat das 1984 in Finnland gebaute Schiff 26 Doppelkabinen für Touristen an Bord. Für diese Reise sei das Schiff von der Universität von New South Wales gechartert worden, sagte ein Sprecher von Expeditions Online. Ihm zufolge fährt es mit russischer Besatzung.

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