Die Auslandsbanken in der Schweiz setzen stark auf eine Bereinigung der internationalen Steuerkonflikte. Für den Fall, dass das wichtige Steuerabkommen mit Deutschland scheitert, haben die Banken allerdings keinen „Plan B“ in der Schublade.
„Das Angebot ist sehr grosszügig und geht weiter als andere internationale Standards“, sagte Alfredo Gysi, der die Interessenvereinigung von rund 140 Schweizer Töchtern ausländischer Banken präsidiert. Er zeigte sich am Mittwoch in Zürich zuversichtlich, dass die bisher vereinbarten Abkommen mit Deutschland, Grossbritannien und Österreich zustande kommen.
Vor allem in Deutschland regt sich aber Widerstand gegen den Vertrag, gemäss dem Steuersünder durch eine Ablasszahlung geschützt werden und die Schweiz künftig Steuern von weiterhin anonymen Bankkunden ins Ausland abliefert. Die linke Mehrheit in der Länderkammer Bundesrat könnte das Abkommen kippen lassen.
„Wenn ein Land vom extrem grosszügigen Schweizer Angebot keinen Gebrauch macht, bleiben wir beim internationalen Standard“, sagte Gysi. Dieser würde den ausländischen Behörden weniger Geld einbringen. Weitere Nachverhandlungen lehnt Gysi ab.
Lösung mit USA entfernt
Er glaubt, dass dieses Modell dem Ausland gesamthaft mehr Vorteile bringt. Gysi ist hauptamtlich Präsident der Banca della Svizzera Italiana, einer Tochter des italienischen Versicherers Generali, und „geistiger Vater“ der von den Banken seit 2009 unterstützten Abgeltungssteuer.
Mit der USA sei man im Gegensatz zu verschiedenen europäischen Staaten aber noch „einen guten Schritt“ von einer Lösung entfernt, sagte Gysi.