Die Legalisierung von Marihuana ist in Uruguay einen Schritt weitergekommen. Die Abgeordnetenkammer in Montevideo votierte am Mittwochabend mit 50 zu 46 Stimmen für eine entsprechende Gesetzesvorlage der Regierungskoalition.
Über das Gesetz, das den Anbau und den Ankauf von monatlich bis zu 40 Gramm Marihuana in Apotheken freigibt, muss noch im Senat abgestimmt werden, wo die Regierung ebenfalls über eine knappe Mehrheit verfügt. Privatpersonen dürfen nach dem Gesetzentwurf bis zu sechs Cannabis-Pflanzen züchten.
In der Gesetzesvorlage ist auch die Bildung von Marihuana-Clubs von 15 bis 45 Mitgliedern vorgesehen, die bis zu 99 Pflanzen pflegen könnten. Der Anbau und Handel soll von einer staatlichen Kommission kontrolliert werden. Die Konsumenten müssen sich in einem Register einschreiben.
Minderjährigen bleibt der Konsum verboten. Auch wird Werbung jederart für den Konsum von Marihuana in der Gesetzesvorlage untersagt. Bislang ist in Uruguay der Cannabis-Konsum und der Besitz zum persönlichen Bedarf erlaubt, aber der Handel und Anbau verboten.
Die linke Regierung des Präsidenten José Mujica erhofft sich von der Legalisierung eine effizientere Bekämpfung der Drogenkartelle. Der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), José María Insulza, hat die uruguayische Initiative begrüsst. Es gehe um eine Strategie gegen die Drogenkriminalität, die sich angesichts des «Scheitern des Verbots» lohne anvisiert zu werden.
Die Legalisierung der Marihuana wird jedoch nach einer jüngsten Umfrage nur von 26 Prozent der Befragten unterstützt, während 63 Prozent der Befragten sich dagegen aussprachen.