Der eben eingebürgerte Tadesse Abraham und Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig holen an den Schweizer Meisterschaften über 10’000 m in Uster wie erwartet die Goldmedaille.
Sowohl Abraham als auch Spirig liessen der nationalen Konkurrenz keine Chance. Der gebürtige Eritreer, am Montag aus einem vierwöchigen Trainingslager in Äthiopien zurückgekehrt, verbesserte mit 29:05,62 Minuten die eigene Bestleistung auf der Bahn um beinahe zehn Sekunden. Obwohl das Ziel eine Zeit unter 29 Minuten gewesen war, zog Abraham ein positives Fazit. «Ich bin sehr zufrieden. Ich habe viele Kilometer in den Beinen.»
Der erste SM-Titel war für Abraham insofern umso spezieller, als er nach seiner Flucht in die Schweiz im Jahr 2004 in Uster gelandet war. Er hat auf dieser Bahn trainiert und startet noch heute für den LC Uster, obwohl er mittlerweile mit seiner Frau und seinem Sohn in Genf wohnt.
Zur Einbürgerung sagte Abraham: «Es ist sehr schön, dass es geklappt hat. Ich fühle mich als Schweizer, spreche die Sprache, mache alles wie ein Schweizer.» Zudem sei er Profisportler und wolle deshalb an internationalen Meisterschaften starten.
Dieser Wunsch erfüllt sich am 17. August, wenn er an der EM in Zürich im Marathon an den Start gehen wird. Dann gehört er dank seiner 2013 in Zürich erzielten Zeit von 2:07:44 Stunden zu den Topfavoriten. Im Juli geht er für drei Wochen in ein Trainingslager nach St. Moritz, wo er auch mit Viktor Röthlin trainieren wird.
Spirig sprach nach ihrem Sieg von einem «super Training» für den EM-Marathon. Bis zur Hälfte des Rennens konnte sie sich dank Tempomacherin Fabienne Schlumpf Hoffnungen auf die EM-Limite von 33:30 Minuten machen, auf den zweiten fünf Kilometern war sie jedoch quasi auf sich alleine gestellt.