Wegen des milden Wetters sind im vergangenen Jahr 11,3 Prozent weniger Erdgas verbraucht worden als 2010. Es wurde Gas mit einer Energiemenge von 34,5 Mrd. Kilowattstunden (kWh) konsumiert, wie der Verband der Schweizerischen Gasindustrie am Dienstag mitteilte.
Wegen der durchschnittlich hohen Temperaturen wurde deutlich weniger geheizt als im Jahr davor, das durch einen kalten Winter gezeichnet war. Die Zahl der so genannten Heizgradtage, zu der alle Tage mit einer Mitteltemperatur von weniger als 12 Grad gerechnet werden, lag gemäss Angaben des Verbandes denn auch um 18,1 Prozent tiefer als noch 2010.
Das hauptsächlich über die Swissgas-Pipeline importierte Erdgas wird zu rund zwei Dritteln in EU-Ländern und in Norwegen gefördert. Etwa ein Viertel stammt aus Russland, auch wenn keine direkten Lieferverträge mit russischen Versorgern bestehen, wie der Gasindustrie-Verband mitteilt. Langfristige Verträge gebe es dagegen mit Deutschland, Holland, Frankreich und Italien.
Biogas und Erdgasautos auf dem Vormarsch
Im Gegensatz zum Erdgas war das Biogas im Jahr 2011 stärker nachgefragt. So stieg sein Absatz um 28 Prozent auf 0,07 Mrd. kWh. Allerdings steht damit die Menge an verbrauchtem Biogas der Menge an konsumiertem Erdgas noch immer mit 1 zu 500 gegenüber.
Wie der Verband weiter schreibt, vergrösserte sich die Anzahl von im Umlauf befindlichen Erdgas-Fahrzeugen, zu denen auch mit veredeltem Biogas betriebene Vehikel gezählt werden. Waren es 2010 noch 9600 Gefährte gewesen, so belief sich deren Anzahl 2011 auf 10’300. Getankt werden kann nun neu an 132 Stationen im Gegensatz zu 126 im Vorjahr.