Abspaltung von Actelion heisst Idorsia

Im Zuge der Übernahme durch Johnson & Johnson soll von Actelion eine Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft abgespalten und an die Börse gebracht werden. Die neue Firma des Actelion-Gründers Jean-Paul Clozel trägt den Namen Idorsia.

Actelion-Gründer Jean-Paul Clozel gründet eine neue Firma. Das Unternehmen trägt den Namen Idorsia. (Archiv) (Bild: sda)

Im Zuge der Übernahme durch Johnson & Johnson soll von Actelion eine Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft abgespalten und an die Börse gebracht werden. Die neue Firma des Actelion-Gründers Jean-Paul Clozel trägt den Namen Idorsia.

Idorsia sei eine Wortschöpfung, sagte ein Actelion-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Es gebe keine etymologische Herleitung des Wortes. Der Name war gleichentags in der Einladung zur Generalversammlung von Actelion bekannt gegeben worden.

Anlässlich der GV vom 5. April 2017 können die Actelion-Aktionäre über die Ausschüttung der Idorsia-Aktien mittels Sachdividende befinden. Wird diese Ausschüttung genehmigt, werden die Kotierung und der Handelsbeginn der Idorsia-Aktien an der SIX voraussichtlich im zweiten Quartal 2017 erfolgen. Actelion bestätigt damit frühere Angaben.

Mit der neuen Forschungsfirma will sich das Actelion-Gründerehepaar Jean-Paul und Martine Clozel ein neues Standbein aufbauen. Gemäss einer Informationsbroschüre für die Aktionäre ist Idorsia ein neues, unabhängiges Biopharmaunternehmen, spezialisiert auf die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von Wirkstoffmolekülen für die Behandlung von Krankheiten mit hohem medizinischem Bedarf.

Der Fokus von Idorsias Forschung werde auf neuartigen molekularen Target-Familien liegen. Diese umfassen den Angaben zufolge insbesondere G-Protein gekoppelte Rezeptoren, anti-infektive Targets, Ionenkanäle sowie einige Enzyme. Der Fokus der Forschung liege auf Störungen des zentralen Nervensystems, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunkrankheiten sowie seltene Krankheiten.

Das neue Unternehmen wird zum Start mit einer Milliarde Franken ausgestattet. Zudem wird es von Einnahmen über Lizenzgebühren profitieren für Präparate, die sich im Endstadium der klinischen Forschung befinden und im Rahmen des Actelion-Verkaufs an J&J übergehen. Nach dem Vollzug werde Idorsia über etwa 650 Mitarbeitende verfügen, das Forschungsteam werde aus etwa 380 Spezialisten bestehen.

Fünf Wirkstoffe in der Pipeline

Actelion nennt erstmals auch Details zu Idorsias klinischer Entwicklungs-Pipeline. Dieses bestehe aus fünf Wirkstoffen in der Phase II der klinischen Entwicklung, einem Wirkstoff in der Phase Ib und fünf in der Phase I.

Die am weitesten fortgeschrittenen Wirkstoffe (Phase II) sind ACT-132577 für resistente Hypertonie, ACT-541468 zur Behandlung chronischer Insomnie (Schlaflosigkeit), Clazosentan zur Behandlung von Gefässspasmen in Zusammenhang mit aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen sowie Cenerimod, ein S1P Rezeptor-Modulator in der Entwicklung für Systemischen Lupus Erythematodes.

Der Verwaltungsrat von Idorsia beabsichtige nicht, den Aktionären in naher Zukunft die Ausschüttung von Dividenden vorzuschlagen, heisst es weiter. Denn Idorsia habe gegenwärtig keine vermarkteten Produkte. Zum Zeitpunkt der Marktreife von Produkten macht das Unternehmen keine Angaben. Analysten rechnen mit Umsätzen ab 2020.

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