Zwei Tage nach dem Absturz einer russischen Maschine in Indonesien haben Helfer mit der Bergung der Leichen begonnen. Sechs Helikopter waren laut Rettungskräften in dem unwegsamen Gelände am Hang eines Vulkans südlich von Jakarta dafür am Freitag in Einsatz.
Keiner der Insassen überlebte den Absturz. Nach russischen Angaben waren 45 Menschen an Bord, nach indonesischen Angaben 47. „Wir müssen sie schnell bergen, weil das Gebiet nachmittags meist im Nebel liegt“, sagte der Sprecher der Rettungskräfte, Gagah Prakoso.
Unterdessen trafen russische Experten in Jakarta ein. Sie wollen die indonesischen Kollegen bei der Untersuchung des Unfallhergangs unterstützen, teilte die russische Botschaft mit. Anhaltspunkte für die Absturzursache des hochmodernen Jets gab es zunächst nicht.
Der Pilot hatte aus ungeklärten Gründen zwanzig Minuten nach dem Start um Erlaubnis gebeten, die Flughöhe verlassen zu dürfen. Dann brach der Funkkontakt ab.
Sabotage nicht ausgeschlossen
Der russische Senator Alexander Torschin forderte, bei den Ermittlungen einen möglichen Anschlag nicht auszuschliessen. Der Konkurrenzkampf in der internationalen Luftfahrt sei extrem hoch, und ausser Russland habe niemand Interesse an einem solch neuartigen Passagierflugzeug, sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
Die Ermittler müssten die Frage stellen, wem ein solches Fiasko nütze. Einen Fehler des Piloten, den er als erfahren bezeichnete, bezweifelte der Politiker. Russische Behörden erklärten gleichzeitig, dass es weiterhin keinen Grund für einen Stopp des Prestigeprojektes gebe.
Das Flugzeug vom Typ Suchoi Superjet 100 war am Mittwoch bei einem Schauflug für Kaufinteressenten vom Radar verschwunden. Suchtrupps orteten das Wrack erst mehr als 18 Stunden später.