Eine luftige Glocke aus 700 Luftballons hat sich am Ostersonntag über der Abtei St-Maurice VS erhoben. Ziel ist der Vatikan. Mit der riesigen Glocke sollte einerseits der Gründung der Abtei vor 1500 Jahren gedacht werden.
Zudem sollte die «Glocke» von fast drei Metern Durchmesser Papst Franziskus die Vereidigung der Schweizer Gardisten am kommenden 6. Mai ins Gedächtnis rufen. Das Wallis wird an der Feier Ehrengast sein. Zur Delegation, die nach Rom reisen wird, gehört auch Joseph Roduit, der Abt von St-Maurice.
Seit 1506 ist die Schweizergarde für den Schutz des Papstes und dessen Residenz zuständig. Sie bewacht unter anderem die Eingänge des Vatikans, übernimmt Wachdienste und Personenschutz, hat aber auch Aufgaben bei Audienzen oder Empfängen. Die bisher meisten Gardisten stammten aus dem Wallis.
Der Abgang des früheren Schweizergarde-Kommandanten Daniel Rudolf Anrig Anfang Jahr hatte Spekulationen über die Zukunft der traditionsreichen Garde ausgelöst. Italienische Medien hatten berichtet, die Schweizergarde sei Franziskus zu militärisch und er wolle sie deshalb reformieren.
Der neue Kommandant Christoph Graf sagte in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung «Il Giornale» im Februar, der Papst plane weder eine Verkleinerung noch eine Auflösung der Garde. Allerdings sorge er sich, dass es in Zukunft schwierig werden könnte, genug neue Gardisten nur aus der Schweiz zu rekrutieren.