Selten war eine Rock-Liaison so mit Spannung erwartet worden wie das Engagement von Axl Rose bei AC/DC. Der Clash der Hardrock-Superstars aber geht bislang auf. Am Sonntag folgt der längst ausverkaufte Auftritt in Bern.
Vor ihren Auftritten am Donnerstag in Hamburg und am Sonntag in Bern haben die Rock-Legenden von AC/DC eine positive Zwischenbilanz der Europa-Tour gezogen. «Es hat Spass gemacht, es war sehr aufregend», sagte Gitarrist Angus Young im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Es sei natürlich anders als mit dem erkrankten AC/DC-Sänger Brian Johnson, dem die Ärzte eine Zwangspause verordnet haben. «Aber Axl hat Spass dabei. Er macht es sehr gut.»
Zudem werde der 54-Jährige, der wegen eines gebrochenen Fusses bei der Premiere Anfang Mai in Lissabon noch hatte sitzend auftreten müssen, immer beweglicher. Auf der Bühne müssten sie sich jetzt sogar aus dem Weg gehen, scherzte der 61-jährige Angus Young, der für seine Gitarrenriffs in Schuluniform weltberühmt ist.
Weitermachen, solange es geht
Was die fernere Zukunft bringt, darüber gaben Angus Young und Bassist Cliff Williams keine Prognose ab. Sie hätten nach den jüngsten Rückschlägen – erst die Demenzerkrankung von Gitarrist und Bandgründer Malcolm Young, dann der juristische Ärger für Drummer Phil Rudd, schliesslich die Gehörprobleme von Sänger Johnson – sicher manchmal daran gedacht, aufzuhören, sagte Angus Young.
«Aber mein Bruder Malcolm sagte immer, ihr müsst weitermachen. Daran hat er immer geglaubt.» Klar sei: «Man macht solange weiter, wie es geht.» Jetzt gehe es erstmal darum, diese Tournee abzuschliessen, ergänzte Williams. «Darauf verwenden wir all unsere Energie. Und dann werden wir sehen.»
Die beiden derzeit verbliebenen AC/DC-Urgesteine erklärten, dass Axl Rose nach den Gigs in Europa auch die US-Konzerte spielen werde. Danach will der 54-Jährige seine Tour mit Guns ‚N Roses fortsetzen – zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder gemeinsam mit Gitarrist Slash.
Die spektakuläre Zusammenarbeit soll ohnehin nicht für immer und ewig sein. Denn Johnson hatte Mitte April betont, er wolle seine Karriere noch nicht beenden: «Meine Ärzte haben mir gesagt, dass ich weiter in Studios Musik aufnehmen kann, und das will ich auch tun.»
41’500 Fans im Stade de Suisse
Das einzige Schweizer Konzert geht am Sonntagabend im Berner Stade de Suisse über die Bühne. Die 41’500 Tickets waren innerhalb von 30 Minuten ausverkauft. Nach dem Schweizer Auftritt geht es weiter nach Leipzig und London. Die «Rock or Bust»-Europa-Tour startete am 7. Mai in Portugal und endet am 12. Juni in Dänemark.