Bei einem Doppelanschlag auf ein iranisches Kulturzentrum im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut sind mindestens acht Menschen getötet und rund 100 weitere verletzt worden. Die Al-Kaida-nahe Dschihadistengruppe Abdallah-Assam-Brigaden bekannte sich zu den Angriffen.
Die Tat sei eine Vergeltungsaktion für die Einmischung des Iran und der libanesischen Hisbollah-Miliz im Syrien-Konflikt auf Seiten von Präsident Baschar al-Assad, erklärte die Gruppe. Sie drohte zugleich mit weiteren Anschlägen gegen den Iran und die Hisbollah, sollten diese sich nicht aus Syrien zurückziehen.
Erst im November war ein nahezu identischer Angriff auf die iranische Botschaft in Libanon verübt worden. Auch dazu hatten sich die mit Al-Kaida verbündeten Assam-Brigaden bekannt.
In der Umgebung der Angriffe im Stadtviertel Bir Hassan hat die Schiitenmiliz Hisbollah ihre Hochburg. Insgesamt waren im Süden Beiruts seit vergangenem Juli nunmehr sieben Bombenanschläge verübt worden.
Zwei Autobomben
Aus Sicherheitskreisen verlautete, dass es sich bei der jüngsten Tat um zwei Selbstmordattentäter handelte, die jeweils ein mit Sprengstoff beladenes Auto in die Luft gejagt hätten. Sie rissen laut Augenzeugen einen Polizisten und vier Zivilisten mit in den Tod. Eine weitere Person erlag wenig später ihren Verletzungen.
Unter den Verletzten waren nach Angaben von Helfern auch Kinder aus einem nahe gelegenen Waisenhaus. Ein AFP-Fotograf berichtete, dass sich der Anschlag am iranischen Kulturzentrum ereignete. Auch die iranische Nachrichtenagentur Irna bestätigte die Angriffe. In der Nähe befinden sich demnach auch die Büros der örtlichen Irna-Reporter sowie des iranischen Senders Irib.
Der libanesische Regierungschef Tammam Salam bezeichnete die Anschläge als eine «Botschaft feindlicher Kräfte», die entschlossen seien, Libanon Leid zuzufügen. Die Regierung werde entsprechend darauf reagieren.