Der frühere Chef eines Bordells in Nidau bei Biel ist am Mittwoch zu einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt worden. Ein Bieler Gericht sprach ihn des Menschenhandels und der Förderung der Prostitution schuldig.
Der 38-jährige Türke hat sich laut dem Regionalgericht Berner Jura-Seeland des mehrfachen Menschenhandels und der Förderung der Prostitution zum Nachteil von 45 Frauen schuldig gemacht.
Verurteilt wurde der Mann auch wegen einer ganzen Reihe anderer Gesetzesverstösse, so etwa Freiheitsberaubung, Gefährdung des Lebens und mengenmässig qualifizierte, bandenmässige Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Gegen die drei weiteren Angeklagten verhängte das Gericht in Biel Freiheitsstrafen von fünfeinhalb Jahren, 30 Monaten und 20 Monaten. Die Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren erhielt ein Mann, der im Umfeld des Hauptangeklagten Drogenhandel betrieb.
Bei den anderen zwei Verurteilten handelt es sich um Leute, welche der Staatsanwalt als «verlängerte Arme» des Hauptangeklagten bezeichnet hatte. Ihre Strafen wurden teilbedingt respektive bedingt ausgesprochen.
Der Prozess geht zurück auf Grossrazzien der Berner und Schwyzer Kantonspolizei im Februar 2007 im Hotel Schloss Nidau bei Biel und in einer Kontaktbar in Tuggen SZ. Damals sprachen die Behörden von einer der grössten je in der Schweiz durchgeführten Aktion gegen Menschenhandel.