Der US-Konzern Johnson & Johnson bekundet Interesse an der Biotechfirma Actelion. Actelion bestätigte entsprechende Gerüchte am Freitagnachmittag. Johnson & Johnson sei wegen einer möglichen Transaktion auf Actelion zugekommen.
Es sei aber nicht sicher, ob daraus tatsächlich eine Transaktion resultiere, teilte Actelion mit. Die Anleger hatten bereits zuvor euphorisch auf Übernahmegerüchte reagiert.
An der Börse in Zürich notierten die Titel von Europas grösstem Biotechkonzern um 10 Uhr rund 10 Prozent im Plus, bis am Nachmittag waren es gar 14 Prozent. Gehandelt wurden zu diesem Zeitpunkt fast 1,4 Millionen Aktien.
Am Vortag hatte die Agentur Bloomberg unter Berufung auf Insiderinformationen berichtet, dass Johnson & Johnson an Actelion herangetreten sei. Die Verhandlungen befänden sich noch in einem frühen Stadium. Actelion arbeite mit einem Berater zusammen, um Optionen auszuloten.
Johnson & Johnson wollte die Meldung nicht kommentieren. Es sei ein Grundsatz des Unternehmens, zu Gerüchten und Spekulationen keine Stellungnahmen abzugeben, schrieb der Konzern am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Actelion lehnte einen Kommentar am Donnerstag ebenfalls ab.
Über die Pharmabranche rollt derzeit eine Übernahmewelle. Viele Patente laufen aus und die Kosten für Forschung und Entwicklung sind hoch, weswegen aussichtsreiche Produkte gern zugekauft werden. Bei Johnson & Johnson läuft im kommenden Jahr der Patentschutz für den Kassenschlager Remicade aus.
Es ist nicht das erste Mal, dass Actelion mit einer Übernahme in Verbindung gebracht wird. Als mögliche Käufer wurden schon der irische Pharmahersteller Shire, die US-Pharmafirma Gilead oder das weltweit grösste Biotechunternehmen Amgen herumgereicht. Bis jetzt hat sich der Allschwiler Konzern aber stets erfolgreich gegen eine Übernahme gewehrt.