Der deutsche Automobilclub ADAC muss einem Medienbericht zufolge mit Steuernachzahlungen von bis zu einer halben Milliarde Euro rechnen.
Dies gehe aus einem Vermerk des deutschen Finanzministeriums hervor, berichtet das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Wochenende.
Ein ADAC-Sprecher bestätigte: «Die Thematik ist uns bekannt.» Über die Höhe der Summe und weitere Einzelheiten könne im laufenden Verfahren jedoch nicht gesprochen werden. Das Finanzministerium wollte sich unter Berufung auf das Steuergeheimnis nicht näher äussern.
Dem Magazin zufolge haben Steuerprüfer für die Jahre 2007 bis 2009 festgestellt, dass der ADAC keine Versicherungssteuer abgeführt habe, obwohl er dazu wegen seiner Unfall- und Pannenhilfe verpflichtet gewesen sei.
In dem Vermerk des Ministeriums heisse es weiter, nach einer vorläufigen und zurückhaltenden Schätzung seien allein für diesen Zeitraum rund 200 Millionen Euro nachzuzahlen. Auch in den Folgejahren sei mit je 67 Millionen Euro zu rechnen.
Das Finanzministerium teile aber nicht die Einschätzung der Prüfer, wonach es Anhaltspunkte für Steuerhinterziehung gebe. Daher sei auch kein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Der ADAC war zuletzt wegen gefälschter Abstimmungsergebnisse zu den Lieblingsautos der deutschen Konsumenten («Gelber Engel») in die Schlagzeilen geraten. Die Führungsspitze wurde ausgetauscht.