Der ADAC hat nach einem Bericht externer Prüfer lediglich bei der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen manipuliert. Eine Manipulation in den restlichen neun Kategorien der Preisverleihung «Gelber Engel» in den vergangenen zehn Jahren habe nicht nachgewiesen werden können, berichtete der Autoclub.
Der deutsche Automobilclub bezog sich dabei auf den Bericht des Beratungsunternehmens Deloitte. Dieses hatte in den vergangenen Wochen sämtliche Kategorien des Preises untersucht, nachdem Manipulationen bei der Wahl zum «Lieblingsauto der Deutschen» den ADAC Mitte Januar in eine tiefe Krise gestürzt hatten.
In dem Bericht wird jedoch kritisiert, dass im Laufe der vergangenen zehn Jahre die Bewertungskriterien für einzelne Kategorien teilweise mehrfach verändert worden seien.
«Das mag zwar gute Gründe gehabt haben, Transparenz und Konsistenz waren dadurch aber nicht immer gegeben. Zumal interne Entscheidungen nicht immer schriftlich festgehalten wurden und insbesondere Daten aus den Vorjahren nicht mehr vollständig vorhanden waren», sagte Frank Marzluf von Deloitte. Bei der Leserwahl zum «Lieblingsauto» sei dagegen nachweislich manipuliert worden, heisst es in dem Bericht weiter.
Neuanfang geplant
«Die nachgewiesenen Fälschungen haben das Vertrauen in den ADAC im Kern erschüttert. Wir arbeiten jetzt mit voller Kraft an einem Neubeginn», sagte der kommissarische ADAC-Präsident August Markl. Der ADAC müsse sich von innen heraus erneuern, um die verlorene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.
Arbeits- und zivilrechtliche Schritte gegen den ehemaligen Kommunikationschef des ADAC werden auf Grundlage des nun vorliegenden Deloitte-Abschlussberichts weiter vorbereitet und konkretisiert. Darüber hinaus behält sich der ADAC weitere juristische Schritte vor.