Der Direktor der Kunsthalle Basel, Adam Szymczyk, wird künstlerischer Leiter der documenta 14 in Kassel – der wichtigsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst der Welt.
Adam Szymczyk, seit zehn Jahren Direktor und Kurator der Kunsthalle Basel, wird künstlerischer Leiter der kommenden Weltkunstausstellung documenta 14 in Kassel. Sie gilt als die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst.
Der documenta-Aufsichtsrat sei dem Vorschlag der Findungskommission einstimmig gefolgt, sagte Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) am Freitag bei der Vorstellung Szymczyks. Szymczyk wurde aus sechs am Schluss verbliebenen Kandidaten ausgewählt.
Drei Jahre für das Konzept
Die documenta 14 findet vom 10. Juni bis zum 17. September 2017 in Kassel statt. Zu seinen Vorstellungen für die documenta 14 konnte Szymczyk noch nichts sagen. «Ich habe drei Jahre, um das Konzept zu entwickeln.» Ein grobes hat er allerdings schon vorliegen – denn damit überzeugte er die Findungskommission.
In der Kunsthalle Basel hat sich Szymczyk einen Namen gemacht mit reduzierten Ausstellungen. Selten wirkt ein Raum überfüllt, minimalistische Konzeptkunst erhält den Vorrang. Viele seiner Ausstellungen wirken auf den ersten Blick intellektuell und wenig zugänglich, sie stellen hohe Ansprüche an die Besucher – der Aufwand lohnt aber in der Regel. Der Kurator, der seine Karriere bei der Foksal Galerie in Warschau startete, ist ausserdem ein guter Kenner osteuropäischer Kunst.
In Kassel freut man sich auf den Polen. Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann verspricht sich von der Berufung Szymczyks spannende Perspektiven auf die Kunst der Gegenwart: «Ich bin sicher, dass Syzmczyk, der ein wegweisender und eigenwilliger Ausstellungsmacher ist, der Documenta neue Glanzlichter aufsetzen wird.»
Warten wir darauf, was Szymczyk bieten wird. Und schauen wir, ob der «Superstar unter den Kuratoren», wie die New York Times ihn schon nannte, in vier Jahren immer noch als Direktor der Kunsthalle Basel waltet. Gut möglich nämlich, dass er diesen Job aufgeben wird: Lange pendeln will er laut seinem ersten Interview als «documenta»-Leiter im art-Magazin nämlich nicht.