Adeliepinguine sind schnelle und effiziente Jäger

Adeliepinguine in der Antarktis sind erstaunlich schnelle und sehr effiziente Jäger. Wenn sie auf einen Krill-Schwarm treffen, schnappen die Tiere bis zu zwei der Kleinkrebse in einer Sekunde.

Schwierig zu beobachten: Adeliepinguine in der Antarktis (Archiv) (Bild: sda)

Adeliepinguine in der Antarktis sind erstaunlich schnelle und sehr effiziente Jäger. Wenn sie auf einen Krill-Schwarm treffen, schnappen die Tiere bis zu zwei der Kleinkrebse in einer Sekunde.

Um Fische unter der Eisfläche zu fangen, nähern sich die Pinguine heimlich von unten, berichten die japanische Wissenschaftler Yuuki Watanabe und Akinori Takahashi vom National Institute of Polar Research in Tokio in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften.

Was Pinguine fressen und wie sie jagen ist weitgehend bekannt. Dennoch liegen viele Details des Jagdverhaltens der Tiere im Dunkeln, da direkte Beobachtungen unter Wasser schwierig sind. Die Forscher statteten nun 14 Adeliepinguine (Pygoscelis adeliae) in der Lützow-Holm-Bucht in der Antarktis mit Kameras aus.

Diese Bucht stellt einen speziellen Lebensraum für die Art dar, da sie von einer festen Eisfläche bedeckt ist, die nicht wie Packeis vom Wind oder von Meeresströmungen bewegt wird. Die Forscher konnten die Pinguine beim Jagen live beobachten.

Schnelle Drehung des Kopfes

Da die Kameras im Schnitt nur etwa 85 Minuten aufzeichnen, brachten die Wissenschaftler zudem Beschleunigungsmesser an Kopf und Rücken der Tiere an. Die Idee: Die Forscher beobachten zunächst, welches Signal die Beschleunigungsmesser liefern, sobald ein Pinguin auf dem Film ein Beutetier schnappt.

Später können sie dann allein aufgrund des Beschleunigungssignals einen Beutefang feststellen. Da die Beschleunigungsmesser insgesamt etwa 50 Stunden aufzeichnen, lassen sich so auch längere Jagdausflüge der Pinguine komplett überwachen.

Die Auswertung ergab, dass die Adeliepinguine bemerkenswert schnell und effizient jagen. Krill erbeuteten sie in der gesamten Wassersäule bis in eine Tiefe von etwa 80 Metern, schreiben die Forscher. Mit einer schnellen Drehung des Kopfes schnappten sie blitzschnell einzelne Tiere aus grossen Schwärmen heraus.

Unterschiedlich erfolgreich

Die Fangrate schwankt dabei allerdings: Bei einigen Tauchgängen fingen die Tiere wenig Beute, bei anderen hingegen sehr viel. So erwischte zum Beispiel ein Pinguin in knapp anderthalb Stunden fast 250 Tiere.

Die Zahl der gefangenen Fische pro Tauchgang war gemäss der Studie stabiler. Ein Pinguin fing zum Beispiel in 78 Minuten 33 Antarktisdorsche. Um die Fische zu erbeuten, schwammen die Pinguine näher unter der Eisdecke, meist weniger als fünf Meter tief.

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