Die Allianz Deponien Muttenz (ADM) kritisiert das am Montag vorgelegte Sanierungsprojekt für die Feldreben-Deponie in Muttenz als «Billigsanierung». Dieses löse das Problem nicht. Dem Kanton und den beteiligten Basler Chemie- und Pharmafirmen wirft sie vor, weiterhin eine Trinkwasserverschmutzung in Kauf zu nehmen.
Novartis, BASF, Syngenta und die Baselbieter Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (VGD) wollten in Muttenz nur eine Teilsanierung durchführen, bemängeln die in der ADM zusammengeschlossenen Parteien und Umweltschutzverbände in einer Mitteilung vom Dienstag. Statt den Chemiemüll in der Deponie vollständig auszugraben, solle zunächst nur das Grundwasser gereinigt werden.
Erst nach fünf Jahren solle ein kleiner Teil des Chemiemülls nach und nach ausgehoben werden. Weiter kritisiert die ADM, dass sich Industrie und Kanton dabei nur an den chlorierten Kohlenwasserstoffen im Deponiemüll orientierten, die jedoch keine drei Prozent des Deponieinhalts ausmachten.
Nach Auffassung der Allianz übernehmen der Kanton beziehungsweise die Steuerzahler so aber ein Risiko von bis zu 500 Millionen Franken für den Fall, dass später «doch noch richtig aufgeräumt werden muss». Das Deponieareal müsse im Altlastenkataster verbleiben, die Kosten würden auf spätere Bauvorhaben vor allem des Kantons im betreffenden Gebiet übertragen.
Die ADM hält zudem fest, dass 75 Prozent der Schadstoffe in Trinkwasser auch in der Feldrebengrube vorkämen. In einem solchen Fall verlange die Altlastenversorgung des Bundes die Beseitigung der Gefahrenquelle. Darum hätten die Kantone Wallis in Monthey, Aargau in Kölliken und Jura in Bonfol die Industrie verpflichtet, ihre Chemiemülldeponien auszugraben.