Drei Nationalräte bewerben sich um das Präsidium der SVP-Fraktion, nämlich Adrian Amstutz (BE), Pirmin Schwander (SZ) und Jürg Stahl (ZH). Die parteiinternen Kritiker fehlen auf dem Kandidatenticket, das die stellvertretende SVP-Generalsekretärin Silvia Bär gegenüber Schweizer Radio DRS ankündigte.
Der amtierende SVP-Fraktionschef Caspar Baader hatte bereits vor längerer Zeit seinen Rücktritt angekündigt. Er war rund zehn Jahre Fraktionschef. Bis am Samstag um Mitternacht lief die Frist für das Einreichen von Kandidaturen.
Silvia Bär gab am Samstagmorgen im Radiobeitrag die Namen von Adrian Amstutz, Pirmin Schwander und Jürg Stahl bekannt. Geschlossen ist die Liste aber noch nicht. Die SVP werde auch Kandidaturen einbeziehen, die in den kommenden Tagen eingereicht würden, sagte Bär. Die Fraktion wählt am 21. Januar.
Gute Chancen auf das Amt werden dem 58-jährigen Berner Oberländer Adrian Amstutz nachgesagt. Der Unternehmer aus Sigriswil schaffte 2003 den Sprung in den Nationalrat. Seit 2008 ist er Vizepräsident der SVP Schweiz.
Blochers Mann in Bern
Amstutz politisiert im rechten Flügel der SVP und gilt als Blochers Mann in Bern. Er sagt von sich, dass er gerne Klartext rede und „lieber grob richtig als ganz genau falsch“ liege. Bei den eidgenössischen Wahlen 2007 erzielte er im Kanton Bern das beste Ergebnis aller Kandidierenden.
Im vergangenen März wurde Amstutz bei einer Ersatzwahl in den Ständerat gewählt. Bei den Wahlen im Herbst musste er allerdings eine Niederlage einstecken, als er die Wiederwahl in die prestigeträchtige kleine Kammer verpasste.
Kritiker fehlen
Auf dem Dreierticket nicht vertreten sind die parteiinternen Kritiker. Besonders nach den Bundesratswahlen waren in der SVP verschiedene Stimmen laut geworden, die eine Erneuerung der Parteispitze und eine breitere Machtverteilung forderten.
„Es kann nicht sein, dass wir immer alle Entscheide der Parteileitung abnicken“, sagte damals etwa der Glarner SVP-Ständerat This Jenny.
Er verzichtet nun allerdings darauf, sich als Fraktionspräsident zu bewerben: „Ich wollte mich nicht aufdrängen“, sagte Jenny am Samstag im Gespräch mit der sda. Auf Anfrage hätte sich Jenny nach eigenen Angaben aber zur Verfügung gestellt.