In seinem 129. GP gewinnt der 23-jährige Schweizer Dominique Aegerter sein erstes WM-Rennen, hauchdünn mit 0,091 Sekunden vor Mika Kallio. Auch Randy Krummenacher und Tom Lüthi fahren in die Top Ten.
Zu Beginn führte Pole-Mann Aegerter zwei Runden, ehe er von Kallio und vom spanischen Vorjahressieger Jordi Torres, der in der vierten Runde stürzte, überholt wurde. Das Duo setzte sich kontinuierlich ab, baute den Vorsprung auf über zehn Sekunden aus. Aegerter wartete bis zur 25. von 29 Runde, ehe er den finnischen Kalex-Fahrer Ende der Zielgeraden wieder überholte.
Bis zur Zieldurchfahrt konnte sich Kallio zwar noch einmal an die Spitze setzen, doch der Sonnyboy aus Rohrbach holte sich die Führung in der zweitletzten Kurve zurück. Der Oberaargauer, der bisher viermal auf dem Podest gestanden hat, feierte damit in seinem 129. WM-Rennen, dem 77. in der Moto2, mit Startnummer 77 seinen grössten Triumph der Karriere. Es war der erste Schweizer Sieg in der Moto 2 seit Tom Lüthi 2012 in Le Mans gewinnen konnte.
Hinter dem Spitzenduo kämpften eine grössere Gruppe um den dritten Podestplatz. Zuerst verabschiedete sich Johann Zarco (Fr) aus dem Rennen, nachdem seine Caterham-Suter Feuer fing. Am Schluss setzte sich Simone Corsi (It) vor WM-Leader Esteve Rabat (Sp), dem WM-Dritten Maverick Viñales (Sp) und Franco Morbidelli (It) durch.
Zwei weitere Schweizer fuhren in die Top Ten. Tom Lüthi konnte sich am Anfang vom achten Startplatz bis auf Position sechs verbessern, fiel noch auf Rang neun zurück. Der 27-jährige Emmentaler musste sich in der zwölften von 29 Runden gar noch von Suter-Markenkollege Randy Krummenacher überholen lassen. Der 24-jährige Zürcher Oberländer erreichte mit Startplatz 10 und Rang sieben das beste Ergebnis seit Juni 2013, als er beim GP von Katalonien in Barcelona von Startplatz acht auf Rang sechs gefahren war.
In der Königsklasse triumphierte Weltmeister Marc Marquez zum 9. Mal in Serie! Der 21-jährige Überflieger gewann 1,466 Sekunden vor seinem Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa, der auf dem Sachsenring schon sechs Rennen gewonnen hat. Marquez hat auf 3,671 km langen Kurs nun auch schon fünf Siege auf dem Konto, gewann seit 2010 alle Rennen: Einmal in der 125er-Klasse und je zweimal in der Moto2 und MotoGP. Auf Rang drei fuhr mit 10,317 Sekunden Rückstand Jorge Lorenzo vor seinem Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi.
Verrückt war der Start: Weil nach einer kurzen Regenschauer die Piste wieder abtrocknete, wechselten sämtliche Spitzenfahrer nach der Aufwärmrunde auf das Motorrad, das auf trocken abgestimmt war und mussten aus der Box starten. Nur Stefan Bradl verpokerte sich wie acht weitere Fahrer und liess auf der für Nass abgestimmten Maschine nur die Reifen wechseln. Nach fünf von dreissig Runden war seine Solofahrt an der Spitze vorbei, der deutsche Honda-Fahrer wurde bis zum Ende auf Rang 16 und damit aus den Punkterängen durchgereicht.
Mit seinem vierten Saisonsieg in der Moto3 baute der Australier Jack Miller seine WM-Führung aus. Erster Verfolger nach dem Ausfall von Romano Fenati (It) ist jetzt Alex Marquez mit 19 Zählern Rückstand. Der kleine Bruder von Superstar Marc Marquez wurde noch hinter dem überraschenden Südafrikaner Brad Binder, der erstmals in seiner Karriere aufs Podest fuhr, und Alexis Masbou (Fr) Vierter.
Sachsenring. Grand Prix von Deutschland. MotoGP (30 Runden à 3,671 km = 110,13 km): 1. Marc Marquez (Sp), Honda, 41:47,664 (158,1 km/h). 2. Dani Pedrosa (Sp), Honda, 1,466 Sekunden zurück. 3. Jorge Lorenzo (Sp), Yamaha, 10,317. 4. Valentino Rossi (It), Yamaha, 19,194. 5. Andrea Iannone (It), Ducati, 23,509. 6. Aleix Espargaro (Sp), Yamaha, 27,809. – Schnellste Runde: Marquez (21.) in 1:22,037 (161,0 km/h). – 23 Fahrer gestartet, 22 klassiert.
WM-Stand (9/18): 1. Marquez 225. 2. Pedrosa 148. 3. Rossi 141. 4. Andrea Dovizioso (It), Ducati, 99. 5. Lorenzo 97. 6. A. Espargaro 67.
Moto2 (29 Rd/106,459 km). 1. Dominique Aegerter (Sz), Suter, 41:12,461 (155,0 km/h). 2. Mika Kallio (Fi), Kalex, 0,091. 3. Simone Corsi (It), Kalex, 10,514. 4. Esteve Rabat (Sp), Kalex, 10,666. 5. Maverick Viñales (Sp), Kalex, 11,418. 6. Franco Morbidelli (It), Kalex, 11,418. – Ferner: 7. Randy Krummenacher (Sz), Suter, 21,883. 9. Tom Lüthi (Sz), Suter, 22,049. 24. Robin Mulhauser (Sz), Suter, 1:03,434. – Schnellste Runde: Kallio (14.) mit 1:24,902 (155,6 km/h). – 35 Fahrer gestartet, 28 klassiert.
WM-Stand (9/18): 1. Rabat 170. 2. Kallio 151. 3. Viñales 120. 4. Aegerter 96. 5. Corsi 85. 6. Lüthi 68. – Ferner: 20. Krummenacher 19.
Moto3 (27 Rd/99,117 km): 1. Jack Miller (Au), KTM, 39:26,927 (150,7 km/h). 2. Brad Binder (SA), Mahindra, 0,180. 3. Alexis Masbou (Fr), Honda, 1,119. 4. Alex Marquez (Sp), Honda, 1,180. 5. Danny Kent (Gb), Husqvarna, 1,290. 6. Efren Vazquez (Sp), Honda, 26,231. – Schnellste Runde: Binder (8.) mit 1:26,877 (152,1 km/h). – 34 Fahrer gestartet, 23 klassiert.
WM-Stand (9/18): 1. Miller 142. 2. Marquez 123. 3. Vazquez 112. 4. Romano Fenati (It), KTM, 110. 5. Alex Rins (Sp), Honda, 107. 6. Isaac Viñales (Sp), KTM, 90.
Nächstes Rennen: GP von Indianapolis am 10. August.