Dominique Aegerter kann die letzten vier Rennen der Moto2-Saison nicht mehr für sein bisheriges Team fahren. Der Berner wurde von seinem bisherigen Schweizer Team rausgeworfen.
Es ist ein unschönes Ende einer zehnjährigen Zusammenarbeit. Nachdem Aegerter am Dienstag beim deutschen Leopard-Team unterschrieben hatte, reagierte sein bisheriger Arbeitgeber CarXpert Interwetten mit der Freistellung. In den letzten vier Rennen wird er neben Tom Lüthi den 16-jährigen Spanier Iker Lecuona einsetzen, der den damals verletzten Aegerter bereits bei den GP von Grossbritannien und San Marino ersetzt hatte.
Der Entscheid sei erfolgt, weil Aegerter bei einem anderen Team für die Saison 2017 unterschrieben habe, «obwohl einige Tage vorher ein Abkommen mit CGBM Evolution (dem Betreiber des Teams; d. Red.) gefunden worden war», schrieb das Team in einer Mitteilung.
Aegerter hatte sich für den Wechsel entschieden, weil er bei Leopard wieder auf «meinem Suter-Schätzeli», wie er das Chassis des Turbenthaler Konstrukteur Eskil Suter beschreibt, fahren kann. Mit der Kalex war er in den letzten zwei Jahren nicht wie gewünscht zurecht gekommen. Seinen einzigen GP-Sieg feierte Aegerter 2014 auf dem Sachsenring auf einer Suter-Maschine.
Vom Rauswurf hat der 26-Jährige aus den Medien erfahren. «Ich bin extrem enttäuscht. Auch wenn ich trotz mündlichen Zusagen über das vergangene Wochenende meine Meinung geändert und ein neues Team gefunden habe, geht man mit einem Fahrer nicht so um. Wenn jedes Team so handeln würde, stehen Ende Saison keine Fahrer mehr am Start.»
Teamchef Fred Corminboeuf zieht es aber vor, dem jungen Lecuona, der wohl nächste Saison zum Stammfahrer aufsteigen wird, schon ab dem nächsten GP in zehn Tagen im japanischen Motegi, wieder Rennpraxis zu verschaffen. Für den dritten Platz im Team ist für 2017 der 20-jährige Zürcher Jesko Raffin im Gespräch.
Aegerter klärt nun mit seinem Manager Robert Siegrist ab, ob er die letzten vier Rennen nicht doch noch, eventuell auch für ein anderes Team, bestreiten kann. Aegerter: «Ich gehe davon aus, dass ich nach Japan reisen werde.»