Der ägyptische Militärchef Abdel Fattah al-Sisi will Präsident werden. Der Feldmarschall sagte am Dienstag: «Wenn die Mehrheit meine Kandidatur für das Präsidentenamt fordert, dann kann ich das nicht ignorieren.»
Ägypten befinde sich derzeit in einer schwierigen Phase. Deshalb sei es notwendig, dass alle Kräfte zusammenarbeiteten, Armee, Volk und Polizei, sagte al-Sisi nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Mena
Das ägyptische Militär hatte im Juli 2013 Präsident Mohammed Mursi entmachtet. Er war 2012 als Kandidat der Muslimbrüder und erster Zivilist in das höchste Amt gewählt worden. Inzwischen sitzt fast die komplette Führung der Islamistenbewegung im Gefängnis, so auch Mursi. Al-Sisi ist von seinen Anhängern in den vergangenen Monaten zu einer Art Volksheld stilisiert worden.
Der genaue Termin für die Präsidentschaftswahl steht noch nicht fest. Sie soll noch vor dem Sommer stattfinden. Als bislang einziger ernstzunehmender Bewerber hatte sich der ehemalige Präsidentschaftskandidat Hamdien Sabahi gemeldet. Er wird dem linken Spektrum zugerechnet.
Hamas muss Aktivitäten einstellen
Die radikal-islamische Palästinenserorganisation wird in Ägypten zusehends in die Illegalität getrieben. Hamas müsse alle Aktivitäten in Ägypten einstellen, beschloss am Dienstag ein Schnellgericht in Kairo. Dies berichtete das regierungsnahe Nachrichtenportal «Al-Ahram».
Das Gericht entschied demnach ausserdem, Büros der Hamas in Kairo zu schliessen. Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen, der an Ägypten angrenzt. Die islamistische Bewegung ist ein Ableger der Muslimbruderschaft.