Ägyptens Muslimbrüder erinnern an Blutbad vor einem Monat

Die ägyptischen Muslimbrüder haben mit Protesten an das Blutbad in Kairo vor einem Monat erinnert. Tausende Anhänger des entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi demonstrierten nach dem Freitagsgebet in Kairo und mehreren Provinzstädten gegen die Übergangsregierung.

Noch keine Normalität: Ägypter vor Panzern in Kairo (Bild: sda)

Die ägyptischen Muslimbrüder haben mit Protesten an das Blutbad in Kairo vor einem Monat erinnert. Tausende Anhänger des entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi demonstrierten nach dem Freitagsgebet in Kairo und mehreren Provinzstädten gegen die Übergangsregierung.

In Al-Mahalla und in Alexandria kam es nach Angaben aus Sicherheitskreisen zu Gewalt zwischen Demonstranten und Anwohnern. In der Arbeiterstadt Al-Mahalla ging die Polizei dazwischen.

Die Protestmärsche standen unter dem Motto «Loyalität zum Blut der Märtyrer». Soldaten und Polizisten hatten am Morgen in Erwartung neuer Proteste in Kairo zahlreiche Strassensperren errichtet, vor allem rund um den Rabea-al-Adawija-Platz.

600 Tote an einem Tag

Am 14. August hatte die Polizei vor der Rabea-al-Adawija-Moschee und auf dem Al-Nahdha-Platz zwei Zeltstädte der Anhänger des von der Armee gestürzten Präsidenten Mursi zerstört. Gleichzeitig griffen damals Gegner der Armee Polizeiwachen und christliche Einrichtungen an. An einem Tag starben landesweit mehr als 600 Menschen.

Die Muslimbrüder fordern, dass der nach Massenprotesten am 3. Juli entmachtete Mursi wieder als Staatschef eingesetzt wird.

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