Drei Kundgebungen von Anhängern verschiedener politischer Lager haben am Dienstag in Kairo für Unruhe gesorgt. In der Mohammed-Mahmud-Strasse erinnerten ägyptische Revolutionsgruppen an den Tod von mehr als 40 Demonstranten vor zwei Jahren.
Die rund 3000 Aktivisten forderten die Verurteilung der Täter von damals. Die Demonstranten waren im November 2011 während der Herrschaft des Militärrates von den Sicherheitskräften getötet worden.
Nicht weit entfernt, auf dem zentralen Tahrir-Platz, feierten rund 2000 Menschen den 59. Geburtstag des Militärchefs Abdel Fattah al-Sisi. Der Militärchef wird von einem Teil der Bevölkerung als «Retter» bewundert, nachdem er im vergangenen Juli den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi abgesetzt hatte.
Bei einer dritten Kundgebung von Studenten aus dem Umfeld der Muslimbruderschaft setzten die Sicherheitskräfte nach Angaben von Augenzeugen Tränengas ein. Die Studenten der Kairoer Universitäten Ain Schams und Al-Azhar riefen Slogans gegen Militär und Polizei.
Seit dem Sturz von Mursi ist fast die komplette Führungsriege der Muslimbruderschaft inhaftiert worden. Das Militär hatte im Juli eine Übergangsregierung eingesetzt, die Neuwahlen vorbereiten soll.