Ägyptische Sicherheitskräfte haben im Süden des Landes sieben mutmassliche IS-Sympathisanten mit angeblichen Attentatsplänen gegen koptische Christen getötet. Die Verdächtigen hätten sich in einer Bergregion der Provinz Assiut versteckt.
Nach einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften seien sie getötet worden, teilte das Innenministerium in Kairo am Montag mit. Wann die mutmasslichen IS-Sympathisanten getötet wurden, blieb allerdings unklar.
Die Mitteilung erfolgte einen Tag nach den Anschlägen auf zwei koptische Kirchen in Ägypten mit 45 Toten und Dutzenden Verletzten. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Taten für sich reklamiert und drohte mit weiteren Anschlägen. Die Regierung verhängte daraufhin einen dreimonatigen Ausnahmezustand mit erweiterten Befugnissen für die Sicherheitsbehörden, der am Montagmittag in Kraft trat.
Die getöteten Verdächtigen hätten versucht, «Sprengsätze herzustellen, um Terroranschläge zu verüben», erklärte das Ministerium weiter. Als die Sicherheitskräfte sich ihrem Versteck näherten, hätten sie das Feuer eröffnet. Im Versteck seien Waffen, Munition und IS-Publikationen gefunden worden.
Weitere Anschläge vereitelt
Drei der Toten seien identifiziert worden: Sie hätten im Verdacht gestanden, Anschläge gegen Kopten in den Regionen Assiut und Sohag geplant zu haben und seien von den Behörden daher gesucht worden. Die Gruppe habe auch Anschläge auf die Polizei und Gerichte geplant.
Die Kopten sind die grösste christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten und machen etwa zehn Prozent der mehr als 90 Millionen Einwohner Ägyptens aus. Die Minderheit sieht sich immer wieder gewaltsamen Angriffen ausgesetzt.