Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat vor einem „humanitären Notstand“ im Westen Burmas gewarnt. Zehntausende Menschen hätten kaum eine Aussicht auf dringend benötigte medizinische Hilfe, erklärte die Organisation am Donnerstag.
Flüchtlinge in provisorischen Lagern seien von Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser und jeglicher grundlegender Versorgung abgeschnitten. Die Ärzte der Organisation im burmesischen Bundesstaat Rakhine würden zudem mit der Begründung bedroht, sie stünden der muslimischen Minderheit der Rohingya nahe.
Seit Juni vergangenen Jahres wurden in Rakhine mehr als 100’000 Menschen – vor allem Angehörige der Rohingya – vertrieben, Dutzende kamen ums Leben. Die Bevölkerung Burmas ist zu fast 90 Prozent buddhistisch, gut vier Prozent sind Muslime.
Im westlichen Bundesstaat Rakhine leben etwa 800’000 Rohingya, sie sind aber staatenlos und in ihren Rechten erheblich eingeschränkt. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen sind sie eine der meistverfolgten Minderheiten weltweit.