Der Pilot der Ethiopian Airlines, der im Februar 2014 ein Passagierflugzeug nach Genf entführt hatte, ist von einem äthiopischen Gericht zu 19 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Mann war in Abwesenheit der Luftpiraterie schuldig gesprochen worden.
Hailemedhin Abera Tegegne war im Februar 2014 Co-Pilot eines Fluges der Ethiopian Airlines von Addis Abeba nach Rom. Als der Pilot gerade in der Bordtoilette war, riss Tegegne die Gewalt über die Maschine mit 202 Personen an Bord an sich. Er schloss sich im Cockpit ein und änderte die Route in Richtung Schweiz.
Kurz darauf sandte Tegegne selbst das Notsignal für Flugzeugentführungen. Nach der Landung in Genf seilte sich der Mann aus dem Cockpitfenster ab und stellte sich den Behörden.
Der Äthiopier wollte anschliessend in der Schweiz politisches Asyl beantragen. Er fühle sich in seiner Heimat bedroht. Oppositionspolitiker und Menschenrechtler werfen der Regierung in Addis Abeba immer wieder vor, Andersdenkende zu unterdrücken.
Die Schweizer Behörden gaben im Mai vergangenen Jahres bekannt, ein Auslieferungsbegehren Äthiopiens abgelehnt zu haben. Der Mann solle in der Schweiz für seine Tat zur Rechenschaft gezogen werden, hiess es damals.