Die Klinik- und Hotelbetreiberin Aevis Victoria bedauert das Nein des Lifewatch-Verwaltungsrates zu seinem freundlichen Übernahmeangebot. Lifewatch brauche einen starken Ankeraktionär mit breiter Präsenz im Gesundheitsmarkt, betonte Aevis Victoria.
Noch vor einem Jahr habe der Lifewatch-Verwaltungsrat den Einstieg eines Ankeraktionärs explizit begrüsst und die Zusammensetzung des Gremiums entsprechend verändert, kritisierte Aevis in der aktuellen Medienmitteilung.
Aevis könne eine «langfristige Vision» und die erforderlichen finanziellen Mittel zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells einbringen. Der Verwaltungsrat von Lifewatch lege zudem keine präzisen Zahlen zur Untermauerung seiner Empfehlung, das Angebot abzulehnen, vor.
Auch eine Preisfrage
Am Freitagabend hatte der zuständige Lifewatch-Ausschuss bestehend aus vier Verwaltungsratsmitgliedern den Aktionären empfohlen, das Angebot von Aevis abzulehnen. Ein Zusammenschluss bringe keinen strategischen Nutzen, hiess es.
Auch bei den Kosten und den Erträgen würden zu wenig Synergien entstehen. Zudem sei der Preis zu tief. Aevis hatte vor gut drei Wochen für Lifewatch zwischen 12,40 Franken und 13,60 Franken pro Aktie geboten. Am Freitag gingen die Lifewatch-Titel an der Schweizer Börse bei 12,25 Franken aus dem Handel. Am Montagmorgen notierten sie bei 12,55 Franken.
Aevis und ihre Referenzaktionäre hatten ihr Übernahmeangebot Ende Januar lanciert. Sie halten knapp 12 Prozent des Aktienkapitals und der Stimmrechte von Lifewatch.
Die Freiburger wollen mit der Übernahme von Lifewatch die eigene Telemedizin verstärken. Sie sind am Telemedizin-Anbieter Medgate beteiligt und betreiben die zweitgrösste Privatklinik-Gruppe der Schweiz, eine Luxushotelkette sowie Gesundheitsimmobilien. Lifewatch bietet Dienstleistungen zur Überwachung der Herztätigkeit an und ist vor allen in den USA tätig.